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NYC RGB

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von Viktoria Schmid

Note: 7.5

Viktoria Schmid hat uns mit diesem kleinen und wichtigen NYC RGB eine der vielen Deklinationen des Films selbst geschenkt. Ein Beispiel dafür, dass das Filmemachen in Wirklichkeit ein politischer Akt ist, dass der Film nie alt wird, dass man mit Experimentierfreude und der Bereitschaft, neue Wege zu beschreiten, jedes Mal etwas Neues schaffen kann. Auf der Diagonale’23.

Ein ungewöhnliches New York

Der ewige Kampf zwischen Digital und Analog. Auch wenn heute (auch) beim Film zunehmend die Digitaltechnik zum Einsatz kommt, ist nicht zu übersehen, dass der Film einen außergewöhnlichen Charme und eine hervorragende Bildwiedergabe auf der Leinwand hat. Aber auch wenn es heutzutage möglich ist, einen Film einfach mit einem Mobiltelefon zu drehen, gibt es viele Filmemacher, die den Film bevorzugen. Zu ihnen gehört zum Beispiel die junge Viktoria Schmid. Wie viele Möglichkeiten gibt es, den Film zu verwenden? In ihrem Kurzfilm NYC RGB, der am Eröffnungsabend der Diagonale’23 seine Weltpremiere feierte, hat die Regisseurin Spaß gehabt, mit ihm zu spielen.

NYC RGB ist also ein ganz besonderer Film. Ein Film, der uns zunächst einmal die schöne Stadt New York aus verschiedenen Perspektiven und durch „spezielle Filter“ zeigt. Diese Filter sind also eigentlich der Film selbst, der hier in einer feinen Dreifachbelichtung zu drei verschiedenen Zeiten aufgenommen wurde. So erzielen die Bilder eine absolut faszinierende Wirkung.

In NYC RGB wirkt die Stadt New York fast wie ein zeitloser Ort. Oder besser gesagt, ein Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint, an dem sich Vergangenheit und Gegenwart treffen, vermischen und zu einer wunderschönen Harmonie verschmelzen. Durch das offene Fenster einer Wohnung können wir einen Blick auf die Stadt werfen. Das Empire State Building, aber auch die Dächer der Gebäude und die Straßen, auf denen Autos, die fast „transparent“ zu sein scheinen, fahren, zeigen ausgesprochen gesättigte Farben. Warme Farben, Farben, die „explodieren“ und uns scharfe Konturen, von denen jede eine eigene Nuance aufweist, präsentieren. Die Bilder von Viktoria Schmid haben einen ausgeprägten Retro-Touch, obwohl sie in Wirklichkeit viel moderner sind, als sie auf den ersten Blick erscheinen mögen.

Was die Regisseurin mit diesem kleinen, wertvollen NYC RGB zeigen wollte, ist genau die Tatsache, dass mit Film Effekte erzielt werden können, die mit digitaler Technik überhaupt nicht möglich wären. Trotz der Tatsache, dass er manchmal sogar als „veraltet“ gilt. Ein paar einfache Aufnahmen (alle genau mit einer starren Kamera) reichen aus, um uns das zu vermitteln. Mehr braucht es nicht. In ähnlicher Weise zeigt uns die minimalistische Musik (von Liew Niyomkarn), dass das Wesentliche manchmal die beste Lösung sein kann.

Viktoria Schmid war schon immer in die Filmkunst verliebt, und zwar so sehr, dass sie sie – direkt oder indirekt – zur Protagonistin ihrer Werke gemacht hat (man denke nur an die Kurzfilme A Proposal to Project – 2017 – und A Proposal to Project in Scope – 2020), und mit diesem kleinen und wichtigen NYC RGB hat sie uns eine der vielen Deklinationen des Films selbst geschenkt. Ein Beispiel dafür, dass das Filmemachen in Wirklichkeit ein politischer Akt ist, dass der Film nie veraltet, dass es mit Experimentierfreude und der Lust, neue Wege zu gehen, möglich ist, jedes Mal etwas Neues, etwas, das auf der Leinwand lebendiger und pulsierender denn je ist, zu machen.

Titel: NYC RGB
Regie: Viktoria Schmid
Land/Jahr: Österreich, USA / 2023
Laufzeit: 7’
Genre: Experimentalfilm
Buch: Viktoria Schmid
Kamera: Viktoria Schmid
Produktion: Viktoria Schmid

Info: Die Seite von NYC RGB auf der Webseite der Diagonale; Die Seite von NYC RGB auf der Webseite von Viktoria Schmid