Mansur Madavi hat es genossen, uns zu überraschen, zu verwirren und uns dazu zu bringen, uns vollständig mit seinem Protagonisten zu identifizieren. Dicht hinter der Tür ist ein Spielfilm, der einfach und komplex zugleich ist. Ein Spielfilm, der an das, was in der Vergangenheit gemacht wurde, anknüpft, aber dennoch seinen eigenen Weg findet und sich als wahre Perle des österreichischen Films erweist. Im Rahmen der Retrospektive Keine Angst vom Filmarchiv Austria.
Copy Shop ist die Gegenwart und die Zukunft. Der Verlust von Identität und Subjektivität durch die modernen Medien. Copy Shop ist der Verlust jeglicher Gewissheit, in einer Welt, in der wir nicht mehr wissen, was wahr ist und was nicht.
Rosa Friedrich hat mit Wander einen lebendigen, pulsierenden, aufrichtigen und leidenschaftlichen Spielfilm geschaffen, in dem die Bilder von jungen Menschen, die sich im Gras ausruhen, die Grashalme wie Musikinstrumente spielen lassen, die friedlich mit Tieren koexistieren, zu seiner größten Besonderheit werden. Auf der Diagonale’22.
In Flipper ist das kalte, betäubende und verstörende Geräusch der Murmeln der absolute Protagonist. Die Frau spricht, aber ihre Worte sind unhörbar. Mann und Frau stehen dicht beieinander, können sich aber plötzlich nicht mehr bewegen, da sie in einer Art Zwangsjacke gefangen zu sein scheinen. Beide verziehen das Gesicht, und für einen Moment nimmt alles eine bewusst groteske Wendung.
In Charms Zwischenfälle ist alles möglich. Die Abfolge der Ereignisse scheint keiner Logik zu folgen, und es ergeben sich zahlreiche paradoxe, höchst kafkaeske Situationen.
Die griechische Mythologie ist der Protagonist von Alkeste – Die Bedeutung, Protektion zu haben, einer Geschichte über Liebe und Tod, die in einem ungewöhnlichen – aber äußerst poetischen – Wien der 1970er Jahre spielt. Und so wird Euripides‘ Alkeste hier nie banal oder vorhersehbar inszeniert, mit einem Regieansatz, der fast an die französische Nouvelle Vague erinnert.
Konstante und stampfende Geräusche, vor allem im ersten Teil des Spielfilms, sind die absoluten Protagonisten in Die glücklichen Minuten des Georg Hauser, dem Debütfilm von Mansur Madavi, der oft sogar an John Carpenters Sie leben, aber auch an Tatis herrliche Zeiten von Jacques Tati erinnert. Und in dem Moment, in dem der Protagonist endlich aus dem Teufelskreis der kapitalistischen Gesellschaft auszubrechen scheint, erscheint er allen als wahnsinnig, potenziell gefährlich für sich und andere.
Wichtige Verweise auf Literatur, Philosophie und die Filmwelt, eine federleichte Atmosphäre und ein willkommener Hauch von Surrealismus – zusammen mit Pastelltönen, die durch Super8-Aufnahmen noch verstärkt werden – geben das Wesen von Ad una Mela, dem Viennale 2020 Trailer, unter der Regie von Alice Rohrwacher, perfekt wieder.
Bei Vergiss Sneider!, dem mittellangen Abschlussfilm von Götz Spielmann, spielt sich alles in einer zeitlosen Dimension ab. Und neben einem schwarzen Humor, neben einer pulsierenden Erotik, neben Figuren, deren Obsessionen auf die Spitze getrieben werden, schöpft die Inszenierung aus dem Absurden Theater, dem Kino von Roman Polanski und den Hollywood-Science-Fiction-Filmen der 1950er und 1960er Jahre.
Durch eine extrem minimalistische Inszenierung, fast ausdruckslose Charaktere und eine starke Traumkomponente hat Thomas Marschall dem Film Ordinary Creatures einen surrealen und grotesken Charakter gegeben.