In Fallen inszeniert Barbara Albert eine starke Sehnsucht nach der Vergangenheit zusammen mit dem Wunsch, sich selbst zu finden. Und so vermeidet es die Regisseurin klugerweise, sich von einer übermäßigen Emotionalität vereinnahmen zu lassen und zeigt eine reife Klarheit in der Beobachtung der fünf Protagonistinnen. Eine Klarheit, die es schafft, dass wir uns langsam mit jeder einzelnen Figur identifizieren können.
Leichte und endlich freie tanzende Körper, Nahaufnahmen von leidenden Gesichtern oder von Jugendlichen, die einer Schwimmstunde folgen wollen, prägen den Spielfilm Talea. Und Katharina Mücksteins Kamera versteht es perfekt, seine Protagonistinnen zu charakterisieren und sie lebendiger denn je zu machen.
Es gibt viel zu tun im Umgang mit all den vielen Ideen, die uns das Leben dieses genialen Künstlers zu bieten hat. Man muss sie gut zu handhaben wissen, um ein Werk zu schaffen, das niemals vorhersehbar oder didaktisch ist, das ein leidenschaftliches Porträt eines der wichtigsten Künstler Österreichs zeichnet. Und dieses schwierige Unterfangen ist Dieter Berner bei seinem Film Egon Schiele: Tod und Mädchen perfekt gelungen.
Trotz einiger Schwächen vermeidet Xaver Schwarzenbergers Single Bells (1997) klugerweise jede Rhetorik und scheut sich nicht, sich die Hände schmutzig zu machen.
Mit intelligenter Ironie und einer starken Polemik gegen das staatliche Gesundheitswesen hat der Film Komm, süßer Tod von Wolfgang Murnberger als Protagonist (gespielt von einem unersetzlichen Josef Hader) eine Art unfreiwilligen Helden, einen Mann, der lebensmüde ist und sich dem Alkohol und dem Rauchen hingibt. Ein Mann, der unbedingt seine Einsamkeit vergessen will. Und der Regisseur schreckt nicht davor zurück, uns das Schlimmste der Gesellschaft zu zeigen.
Sonnenflecken (Barbara Albert, 1998), weist einen experimentellen Regieansatz auf, hat aber frappierende Ähnlichkeit mit Nordrand, dem Debütfilm der Wiener Filmemacherin, Schauspielerin und Filmproduzentin, der im Jahr darauf entstand.
Mit Nordrand gelingt es Barbara Albert, ebenso dramatische wie außergewöhnlich frische und fröhliche Geschichten zu erzählen und sich in einer internationalen Filmszene zu etablieren.