In Erwin und Julia scheint es jedem der Protagonist:innen tatsächlich nie zu gelingen, seine Träume zu verwirklichen. Trotz aller Möglichkeiten, die die Stadt Wien bietet. Erwin, Wolf, aber auch Claudia und Karin leben fast in einer Art Schwebezustand, wohl wissend, was sie werden wollen, aber irgendwie unfähig, ihre Ziele zu erreichen. Und wenn ihre eigenen Ziele in Wirklichkeit nur Illusionen sind?
Good News – Ulrich Seidls fulminantes Debüt nach einer Reihe von Kurzfilmen – folgt dem Alltag all jener Arbeiter, hauptsächlich aus Bangladesch, die von den großen nationalen Zeitungen angeheuert werden, um ihre Zeitungen auf den Straßen der Stadt und in den U-Bahn-Stationen zu verkaufen. Ein System, das sich durch eine ausgeprägte Klassenhierarchie auszeichnet, in der die überspannte Statik des Lebens der Bourgeoisie in starkem Kontrast zur Instabilität und Ungewissheit des Lebens der Einwanderer steht.
Bei Fleischwolf entschied sich der Regisseur für einen extrem direkten und minimalistischen Regieansatz. Und ebenso passt eine bewusst „rudimentäre“ Ästhetik gut zu dem, was Houchang Allayari in diesem kleinen, aber wichtigen Spielfilm anprangern wollte.