Ernst Marischkas Zwei in einem Auto verkörpert perfekt die Stimmung des melodramatischen, aber gleichwohl unterhaltsamen Wiener Films der Nachkriegszeit und erweist sich gleichzeitig als witziges Porträt der Gesellschaft jener Zeit.
Sabine Derflinger hat in Anna Fucking Molnar vor allem mit bestimmten Konstanten ihres Kinos gespielt und ihren Film zu einer hochaktuellen Komödie mit einem starken feministischen Touch gemacht.
Die fiktionalisierte Schwarz-Weiß-Version des Lebens des Komponisten Franz Schubert in Leise fliehen meine Lieder, dem Spielfilmdebüt von Willi Forst, ist ein Werk, das den romantischen Zeitgeist des 19. Jahrhunderts verkörpert.
In Erwin und Julia scheint es jedem der Protagonist:innen tatsächlich nie zu gelingen, seine Träume zu verwirklichen. Trotz aller Möglichkeiten, die die Stadt Wien bietet. Erwin, Wolf, aber auch Claudia und Karin leben fast in einer Art Schwebezustand, wohl wissend, was sie werden wollen, aber irgendwie unfähig, ihre Ziele zu erreichen. Und wenn ihre eigenen Ziele in Wirklichkeit nur Illusionen sind?
Julia, du bist zauberhaft ist die Verfilmung eines Theaterstücks mit der gutmütigen und gelassenen Ironie des Romans von W.S. Maugham, auf dem der Film basiert, mit scharfen Dialogen und einer gewisse Gesellschaftskritik, die überraschend aktuell ist. Manchmal etwas vorhersehbar, schafft es der Film dennoch, dank der Stimme und vor allem der Gedanken der Protagonistin, einer sehr überzeugenden Lili Palmer, ikonische Momente zu schaffen. Im Wettbewerb auf den Filmfestspielen von Cannes 1962.
Hals über Kopf, der jüngste Spielfilm des Regisseurs und Drehbuchautors Andreas Schmied, Autor u.a. des spannenden Klammer, ist die klassische einfache Komödie, die zwar amüsant ist, die aber genau weiß, worauf sie hinauswill. Ein ehrliches Werk für einen typischen verregneten Sonntagnachmittag.
Sterne unter der Stadt leidet zwar unter übertriebener Rhetorik und mangelnder Originalität und verlässt sich zu sehr auf Emotionalität, lässt sich aber zweifellos anschauen und versucht auf seine Weise, tadellos in seiner Ästhetik, sich in der nationalen Filmszene bemerkbar zu machen. Auf der Diagonale’23.
The Klezmer Project ist nicht nur ein Dokumentarfilm über die wichtigsten Klezmer-Musiker:innen der Gegenwart. Dieses interessante Werk von Leandro Koch und Paloma Schachmann ist auch nicht einfach eine Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Menschen, die langsam entdecken, dass sie viel mehr gemeinsame Interessen haben, als es zunächst scheint. Was wir vor uns haben, ist ein hybrides, vielschichtiges und äußerst lebendiges Werk. Auf der Berlinale 2023.
Das Tier im Dschungel ist ein äußerst feines Werk, in dem fast verschwommene Bilder aus vergangenen Zeiten mit der nun gedämpften, nun psychedelischen Beleuchtung und den extravaganten Kostümen der Protagonist:innen kontrastieren. Bilder und Musik treffen aufeinander und trennen sich kaum je. Auf der Berlinale 2023.
Silhouetten ist ein besonders interessantes und feines Werk in Reischs Filmografie und im österreichischen Film der 1930er Jahre. Zu diesem Anlass ließ sich der Regisseur von einer anderen wichtigen Künstlerin begleiten: Der deutschen Regisseurin und Animationsfilmerin Lotte Reiniger. Mitreißende Musik, elegante Tanzkostüme und ein Opernhaus voller begeisterter Zuschauer haben eine magnetische Wirkung auf das Publikum.