
LOURDES
Desillusioniert, rational, satirisch, ironisch. Jessica Hausners Lourdes zeigt mit dem Finger auf eine heuchlerische Gesellschaft, die von Illusionen lebt, und zeigt uns eine andere Realität, als wir sie uns vorstellen.
Desillusioniert, rational, satirisch, ironisch. Jessica Hausners Lourdes zeigt mit dem Finger auf eine heuchlerische Gesellschaft, die von Illusionen lebt, und zeigt uns eine andere Realität, als wir sie uns vorstellen.
Hotel hat seine stärkste Seite in einer Regie, die aus perfekt symmetrischen Kameraeinstellungen besteht, wobei die Farben hauptsächlich zu Grün oder Rot tendieren. Eine Bildgewalt, die dank des Beitrags des Kameramanns Martin Gschlacht, der langjährige Mitarbeiter von Hausner und Mitbegründer der Coop99 Filmproduktion, zustande kam.
Das Schlussbild des Kurzfilms Flora – mit der Protagonistin, die einem unbekannten Ziel entgegenläuft – hat viele Parallelen zu Lovely Rita. Hier aber wird alles extremisiert, alles ist schmerzhafter, realer. Und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft scheint nur noch eine vage Erinnerung zu sein.
Mit der Reihe Zur Person richtet die Diagonale’20 ihren Fokus auf die Regisseurin Jessica Hausner und ihr weithin beachtetes Filmschaffen. Ausgehend von ihrem aktuellen Film Little Joe, der 2019 als einziger österreichischer Beitrag im Wettbewerb der Filmfestspiele in Cannes vertreten war, zeigt die Diagonale’20 eine Gesamtretrospektive von Hausners Œuvre inklusive der Wiederentdeckung einer frühen studentischen Arbeit.
Als unverzichtbarer Treffpunkt für Filmbegeisterte aus dem In- und Ausland zeigt die Diagonale rund 100 aktuelle österreichische Spiel-, Dokumentar-, Kurz-, Animations- und Experimentalfilme im Wettbewerb und vergibt Österreichs höchstdotierte Filmpreise. Als Herzstück des Festivals bietet der Wettbewerb zudem den Rahmen für Uraufführungen sowie für Österreichpremieren nach Präsentationen bei namhaften internationalen Festivals.
Little Joe, der sechste Spielfilm der Regisseurin Jessica Hausner, lief im Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes 2019 (wo Emily Beecham als beste weibliche Darstellerin ausgezeichnet wurde). Der Film ist ein intelligent mehrdeutiges und beunruhigendes Werk, das keine genauen Antworten auf die aufgeworfenen Fragen geben will und diese Mehrdeutigkeit zu seiner größten Stärke macht. Bei der Viennale 2019.
Mit dem Kurzfilm Flora begann Jessica Hausner, wie auch ihre Kollegin Barbara Albert einige Jahre später mit dem Kurzfilm Sonnenflecken, ihre Karriere als Regisseurin mit einem interessanten Coming-of-Age, in dem sich bereits einige Merkmale ihrer Filmografie abzeichneten.