Die gelbe Nachtigall stellt einen Wendepunkt in der Filmografie von Franz Antel dar. Tatsächlich hat der Regisseur bei dieser Gelegenheit seinen ersten Fernsehfilm gedreht, gleichzeitig ist er aber irgendwie in die Vergangenheit zurückgekehrt. Es handelt sich um eine Art Rückkehr zum glorreichen Wiener Film, der zu Beginn seiner Karriere so wichtig war.
Auch wenn Minderjärige klagen an die Bedeutung von Harald Röbbelings exzellentem Asphalt beibehält (es handelt sich sogar um eine viel „abgeschwächtere“ Neubearbeitung davon), ist es ein viel schwächerer Film. Ebenso lassen bestimmte Regieentscheidungen die Glaubwürdigkeit des Films vermissen.
Asphalt ist von wahren Geschichten inspiriert und verwendet eine Inszenierung, die an den italienischen Neorealismus erinnert. Das Ergebnis ist ein in fünf Episoden unterteilter Film, der gleichzeitig rational und irrational ist. Ein Film, der sich offen gegen den Krieg ausspricht und mit dem Finger auf eine heuchlerische und konservative Gesellschaft zeigt.
Elegante Körper und intensive Nahaufnahmen sind die Protagonisten von Die Warschauer Zitadelle (Louise Kolm-Fleck und Jakob Fleck, 1930), der vor allem durch seine stilistische Eleganz, die flinken Kamerabewegungen und das tadellose, romantisch-schmerzhafte Drehbuch besticht. Einer der reifsten Filme des Paares. Auf der Viennale 2019, im Rahmen der Retrospektive, die Louise Kolm-Fleck gewidmet ist.