Obwohl das Kino bereits vor dreizehn Jahren erfunden worden war, musste man sich in Österreich noch mit dieser neuen künstlerischen Ausdrucksform vertraut machen. Die Kameras waren noch sehr rudimentär und Szenenwechsel fanden selten statt. Im Bade zeichnet sich daher auch durch eine äußerst einfache Inszenierung aus. Alles spielt sich in einem einzigen Raum ab, und dank eines Schnitts, der dem Ganzen Dynamik verleiht, entfaltet sich die Szene recht schnell.
Eine moderne Ehe zeigt einen zynischen, aber auch humorvollen Blick auf das Eheleben. Niemand ist wirklich unschuldig, jeder hat in diesem kleinen Film von Johann Schwarzer seine eigenen kleinen, großen Geheimnisse. Der Regisseur ist, wie bei all seinen anderen Werken auch, nie beurteilend, sondern beobachtet seine ProtagonistInnen mit Zuneigung und Sympathie und will dem Publikum vor allem ein paar Minuten der Unbeschwertheit schenken.
Obwohl unvollständig, ist Diana im Bade – unter der Regie des Fotografen und Chemikers Johann Schwarzer und produziert von der umstrittenen Saturn-Film – ein wichtiger Teil der österreichischen Filmgeschichte, der uns unterhält und uns zwei Minuten angenehme Unbeschwertheit schenkt.
1906 wurde die erste österreichische Filmproduktionsfirma von dem Fotografen und Chemiker Johann Schwarzer gegründet: Die Saturn-Film. Diese Produktionsfirma wurde jedoch von Anfang an boykottiert. Warum? Ganz einfach: Weil sie sich ausschließlich auf die Produktion von kleinen Erotikfilmen spezialisiert hatte.
Der erste österreichische Film – Von Stufe zu Stufe von Heinz Hanus – wurde 1908 gedreht. Allerdings gab es seit ein paar Jahren eine Produktionsfirma in Österreich, die Saturn-Film, die vom Fotografen Johann Schwarzer gegründet wurde und sich auf die Produktion von erotischen Kurzfilmen spezialisiert hatte. Das eitle Stubenmädchen ist einer der hier produzierten Filme.