Funny Games (Michael Haneke, 1997) ist nicht einfach ein Angriff auf die großbürgerliche Welt. In Funny Games ist der gesellschaftliche Diskurs zwar präsent, wird aber irgendwie marginalisiert. Es handelt sich vielmehr um ein subtiles metasprachliches Experiment, in dem vor allem eine sorgfältige Überlegung über die Inszenierung von Gewalt und über die Macht des Kinos, die Realität nach Belieben zu gestalten, um beim Zuschauer die unterschiedlichsten Emotionen zu wecken, zum Ausdruck kommen.
Düstere Atmosphären, öde Landschaften und zwischenmenschliche Beziehungen voller brennender Geheimnisse sind die absoluten Protagonisten in Dunkle Wasser. Die Brüder Riahi haben ihrerseits ein tadelloses und vielschichtiges Drehbuch inszeniert, dessen Highlight die Figuren der beiden Detektive sind. Auf der Diagonale’23.
Penissimo ist ein heiterer und lustiger, aber auch besonders bedeutungsvoller Dokumentarfilm. Interviews, Fotografien von Kunstwerken, aber auch Ausschnitte aus den ersten erotischen Filmen, die bereits in der Stummfilmzeit gedreht wurden, ergeben ein lebendiges und farbenfrohes Fresko über „eine der beiden Hälften, aus denen die Welt besteht“.
Goldfische haben ein sehr gutes Sehvermögen und können sehen, was Menschen oft übersehen. Wer ist der mysteriöse Mörder? Das letzte Problem orientiert sich geschickt an früheren Erfolgen und schafft eine unterhaltsame, adrenalingeladene Detektivgeschichte mit willkommenem Retro-Touch.
Mit Der Busenfreund hat uns Ulrich Seidl wieder einmal eine Figur geschenkt, die wir nicht so schnell vergessen werden. Eine Figur, die fast einer eigenständigen Welt anzugehören scheint und die – nach eigenen Aussagen des Regisseurs – nach dem Verzicht auf jegliche Form von Einkommen oder sozialen Beziehungen vielleicht sogar die Freiheit auf seine Weise gefunden hat.
Der Schutzengel zeichnet sich durch eine stimmungsvolle Noir-Atmosphäre, durch Orte, die vom Rest der Welt fast isoliert sind, und durch eine intelligente und nie vorhersehbare Überlegung über das Wesen der Menschen aus. Götz Spielmanns unverwechselbarer Ansatz tat sein Übriges. Auf der Diagonale’22.
In Der weiße Kobold sehen wir ein unerwartetes Wien. Ein Wien, das zum Leben erwacht, wenn alle schlafen. Ein glänzendes und glitzerndes Wien, aber auch das Reich der Unterwelt, in dem das Geld die absolute Hauptrolle zu spielen scheint, auch und vor allem dann, wenn die Liebe zur Kunst und zur Schönheit herrschen sollte. Auf der Diagonale’22.
In Louis van Beethoven sehen wir keinen Komponisten am Werk. Wir sehen nicht den kreativen Prozess, der zur Entstehung einiger seiner berühmtesten Kompositionen führte. Kein Endergebnis, sondern das, was im Grunde dazu geführt hat. Eine zweifellos gute Idee, die Niki Steins Spielfilm jedoch zu einem allzu schwammigen Werk macht, in dem der Regisseur selbst seinem Protagonisten und seinem Werk gegenüber zu distanziert wirkt.
Man kann nicht alles haben ist eine amüsante, aber oft zu vorhersehbare Verwechslungskomödie. Michael Kreihsl hat die schöne Stadt Graz zu einem weiteren Protagonisten, zu einem Zuschauer vieler Komplotte, aber auch von zarten Liebesgeschichten gemacht.
Aufgeteilt in drei Episoden, ist Antares ein komplexes und vielschichtiges Fresko der heutigen Gesellschaft. Drei Geschichten, drei verschiedene Lebensstile, ein Schauplatz. Antares erzählt nicht nur von unmöglicher Liebe, verzweifelter Liebe, gequälter Liebe und heimlicher Liebe. Antares inszeniert Liebe als Utopie, ein ständiges, verzweifeltes Bedürfnis nach Liebe, das oft ein tiefes Gefühl der Einsamkeit erzeugt.