Alice Schwarzer lässt uns keine Zeit zum Durchatmen. Eine Reihe von Archivaufnahmen, die Schwarzer bei der Arbeit oder in privaten Momenten bei FreundInnen zeigen, sowie zahlreiche Interviews mit Menschen, die die Gelegenheit hatten, mit ihr zu arbeiten oder sie zumindest näher kennenzulernen, ergeben ein umfassendes und farbenfrohes Porträt der berühmten deutschen Aktivistin.
Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen. Schon der Untertitel des Dokumentarfilms lässt erahnen, dass Claudia Müller, um ein getreues Porträt der Autorin zu zeichnen, von dem Sprachgebrauch ausgeht, den sie in all ihren Werken verwendete. Eine Sprache, die frei von allen Konventionen, mutig und oft verwirrend ist. Genau wie der Regieansatz, den Müller in seinem Film gewählt hat. Auf der Viennale 2022.
In Somewhere Else sehen wir eine Reihe von unterschiedlichen Ansätzen ans Leben, an die Gegenwart und an die Zukunft. Was Barbara Albert uns in erster Linie vermitteln wollte, ist eine – wenn auch schwache und unsichere – Botschaft der Hoffnung sowie ein starker, sehr starker Wunsch nach einem Neuanfang. Auf der Viennale 2022, Sektion Österreich real.
Nordrands extremer Realismus weicht hier einer tadellosen Eleganz. Und auch wenn man nostalgisch auf die Vorstädte blickt, die im Spielfilmdebüt der Wiener Regisseurin so gut erzählt werden, muss man anerkennen, dass Licht einen starken Charakter zeigt.
Im Wettbewerb des 77. Filmfestivals von Venedig schenkt uns Jasmila Zbanic mit Quo vadis, Aida? eine zutiefst schmerzhafte Geschichte. Um den Krieg und das Drama der Protagonistin zu inszenieren, erweist sich eine minimalistische Regie als die richtige Wahl.
Obwohl die feministische Politikerin Johanna Dohnal seit fast zehn Jahren nicht mehr lebt, ist es Sabine Derflinger im Dokumentarfilm Die Dohnal gelungen, sie perfekt zu beschreiben: Viele kleine Teile ergeben ein großes Porträt. Bei der Viennale 2019.
Sonnenflecken (Barbara Albert, 1998), weist einen experimentellen Regieansatz auf, hat aber frappierende Ähnlichkeit mit Nordrand, dem Debütfilm der Wiener Filmemacherin, Schauspielerin und Filmproduzentin, der im Jahr darauf entstand.
Mit Nordrand gelingt es Barbara Albert, ebenso dramatische wie außergewöhnlich frische und fröhliche Geschichten zu erzählen und sich in einer internationalen Filmszene zu etablieren.