Silhouetten ist ein besonders interessantes und feines Werk in Reischs Filmografie und im österreichischen Film der 1930er Jahre. Zu diesem Anlass ließ sich der Regisseur von einer anderen wichtigen Künstlerin begleiten: Der deutschen Regisseurin und Animationsfilmerin Lotte Reiniger. Mitreißende Musik, elegante Tanzkostüme und ein Opernhaus voller begeisterter Zuschauer haben eine magnetische Wirkung auf das Publikum.
Episode zeichnet sich vor allem durch seine besonders elegante Inszenierung aus. Eine stilistische Anmut, die sich als perfekt passend zu einer zarten, aber mutigen Geschichte erweist, die den Weitblick von Walter Reisch selbst sofort erkennen lässt. Coppa Volpi für Paula Wessely bei den Filmfestspielen von Venedig 1935.
Wenn wir Spielfilme wie den urkomischen und feinen Ninotschka oder die verstörenden Das Haus der Lady Alquist und Niagara anschauen, empfinden wir die gleichen Gefühle wie die Zuschauer der damaligen Zeit. Dies ist auch dem Talent von Walter Reisch zu verdanken, dessen Stil auch heute noch extrem jung und zeitgemäß ist.
Maskerade wurde 1934 im Wettbewerb der Filmfestspiele von Venedig präsentiert und gewann den Preis für das beste Drehbuch. Der Film hält sich an den Kanon des Wiener Films durch eine Geschichte, die in der Welt des Großbürgertums spielt, seinen Prunk, seine üppigen Kostüme und seine Musik. Doch sowohl Willi Forst als auch der Drehbuchautor Walter Reisch wollten dem Werk eine andere Richtung geben und mit dem Finger auf eine heuchlerische und dekadente Gesellschaft zeigen. So wie es seinerzeit Arthur Schnitzler getan hatte.