Neue Geschichten vom Franz (2023) von Johannes Schmid - Kritik

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von Johannes Schmid

Note: 8

Neue Geschichten vom Franz trifft ins Schwarze. Und das mit einer minimalen Laufzeit und einem fesselnden Schnitt, der ein Kompendium aus Freundschaft, Mut und Kohärenz, das für das Publikum, für das es bestimmt ist, sicherlich lehrreich und pädagogisch ist, auf die Kinoleinwand bringt.

Aufrichtigkeit über alles

Das zweite Kapitel der dem jungen Franz und seinen Freunden gewidmeten Geschichten, Neue Geschichten vom Franz (Regie: Johannes Schmid, Produktion: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion), ist eine für ein Kinder- und Jugendpublikum geschriebene und gedrehte Spionage-Kindergeschichte nach Wiener Art, in der Freundschaft und Aufrichtigkeit das Wichtigste sind. Der Film ist damit eine der wenigen Fortsetzungen, die den Erfolg des ersten Films (Geschichten vom Franz, ebenfalls unter der Regie von Schmid 2022) wiederholen können. Ohne andere Filmgenres zu erwähnen, wirklich bemerkenswert.

Der junge Franz, ein zehnjähriges Wiener Kind, muss einen besonders erbitterten Streit zwischen seinen beiden besten Freund:innen, der besserwisserischen Gabi und dem sympathischen Eberhard, beenden und plant, den kommenden Sommer mit beiden zu verbringen, ohne dass sie sich treffen. Zur gleichen Zeit stört eine Reihe von Raubüberfällen den Spätfrühling der Wiener:innen. Die drei Freund:innen vergessen ihre Streitigkeiten und beschließen, sich auf die Spur des mysteriösen Diebes zu begeben, da sie überzeugt sind, dass ihre Nachbarin, Frau Berger, ein Geheimnis zu verbergen hat. Genau hier beginnen die Ermittlungen der kleinen Sherlocks, die sich später auf ganz Wien ausdehnen, in einem adrenalingeladenen und unterhaltsamen Kinderfilm, dessen Titel, Neue Geschichten vom Franz, nicht nur an die Reihe erinnert, zu der er gehört, sondern auch an den abenteuerlichen und sogar epischen Charakter der Geschichte.

Basierend auf dem gleichnamigen Buch der Wiener Schriftstellerin und ehemaligen Hans-Christian-Andersen-Preisträgerin Christine Nöstlinger basiert Neue Geschichten vom Franz auf einer sehr gut durchdachten Struktur, in der sich die drei jungen Protagonist:innen Jossi Jantschitsch, Nora Reidinger und Leo Wacha in ihren Rollen als junge Detektive wohlfühlen. Ihnen zur Seite stehen eine Reihe renommierter Namen des österreichischen Films, hier in eher marginalen, aber ebenso entscheidenden Rollen: von der Schweizerin Maria Bill, die nur scheinbar mürrische Nachbarin, bis hin zu Simon Schwarz und Ursula Strauss, die als Franz‘ verliebte Eltern den Alltag meistern, dessen Gleichgewicht eine solide Basis braucht, um erhalten zu werden.

Denn was ist in der Tat wichtiger als eine Familie, die uns beschützt, und eine schöne Freundschaft, die man jeden Tag pflegen muss, besonders wenn man 10 Jahre alt ist? Der Film von Johannes Schmid, auch dank des Drehbuchs von Sarah Wassermair, weist entschieden in diese Richtung und bietet eine Geschichte über Freundschaft und den unschätzbaren Wert, immer aufrichtig zu sein. Dieser Aspekt wird mehrmals wiederholt und scheint der eigentliche Wendepunkt des Films zu sein, der eine Jagd auf einen Verbrecher in den Straßen von Wien in einen schönen Essay über Mut und Ehrlichkeit verwandelt.

Neue Geschichten vom Franz trifft ins Schwarze. Und das mit einer minimalen Laufzeit und einem fesselnden Schnitt, der ein Kompendium aus Freundschaft, Mut und Kohärenz, das sicherlich lehrreich und pädagogisch für das Publikum ist, für das es gedacht war, auf die Kinoleinwand bringt. Die Zuschauer:innen haben es genossen, das kann ich Ihnen versichern.