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IM AUTO DURCH DIE ÖSTERREICHISCHEN ALPEN

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von Verschiedene Autoren

Note: 7

Eine rudimentäre Regie, die sich klar auf den dokumentarischen Ansatz der Gebrüder Lumière bezieht, ist ein wichtiges Merkmal des Dokumentarfilms Im Auto durch die Österreichischen Alpen. Und diese Inszenierung – bei der in diesem Fall auch die Kamera selbst manchmal auf die fahrenden Fahrzeuge platziert wurde – verzichtete bewusst auf besondere Regiekünste oder auktoriale Ambitionen, mit dem einzigen Ziel, die Realität so zu dokumentieren, wie sie war.

Außergewöhnliche Ereignisse in den Alpen

Ein besonders bemerkenswerter Dokumentarfilm, Im Auto durch die Österreichischen Alpen. Der aus dem Jahr 1912 stammende Film zeigt uns ein renommiertes, aber auch selten auf Film dokumentiertes Ereignis. Zumindest bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Rede ist von der berühmten Österreichischen Alpenfahrt, die in Tirol inmitten einer atemberaubenden Alpenlandschaft stattfand.

So geschah es 1912, dass Erzherzog Leopold Salvator, Erzherzog Karl Franz Joseph, Ferdinand Porsche und Graf Alexander Kolowrat, Gründer der berühmten Produktionsfirma Sascha-Film, die mit der Aufgabe betraut wurde, dieses besondere Ereignis zu filmen, an der Veranstaltung teilnahmen.

Kürzlich vom Filmarchiv Austria anlässlich der Online-Retrospektive Kino auf Sommerfrische dem Publikum wieder präsentiert, hat uns Im Auto durch die Österreichischen Alpen leider nicht in seiner Gesamtheit erreicht. Im Gegenteil, was wir uns heute ansehen können, sind nur etwa fünfzig Sekunden des ursprünglichen Dokumentarfilms, in denen jedoch die Gesichter der oben erwähnten Teilnehmer leicht zu erkennen sind.

Eine rudimentäre Regie, die sich klar auf den dokumentarischen Ansatz der Gebrüder Lumière bezieht, ist ein wichtiges Merkmal des Dokumentarfilms Im Auto durch die Österreichischen Alpen. Und diese Inszenierung – bei der in diesem Fall auch die Kamera selbst manchmal auf die fahrenden Fahrzeuge platziert wurde – verzichtete bewusst auf besondere Regiekünste oder auktoriale Ambitionen, mit dem einzigen Ziel, die Realität so zu dokumentieren, wie sie war.

Autorennen, offizielle Veranstaltungen, Reisen durch die österreichischen Alpen und – warum nicht? – auch Momente aus dem Alltag waren die bevorzugten Themen der österreichischen Filmpioniere in einer Reihe von kurzen Dokumentarfilmen, die – abgesehen von sehr seltenen Spielfilmen – der Großteil des frühen österreichischen Films waren. Eine Filmografie, die weitaus jünger und daher bisweilen auch etwas anachronistisch war als das Europa- und Weltkino.

Doch der Wille zum Schaffen war da. Und das zeigt sich an der großen Zahl von Filmen, die in diesen frühen Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden sind, von denen viele leider für immer verloren sind oder jedenfalls, wie Im Auto durch die Österreichischen Alpen, unvollständig in die heutige Zeit gelangt sind.

Und doch kann man schon nach wenigen Sekunden dieses Dokumentarfilms eine unbestreitbare Sorgfalt der Regie und eine besondere Aufmerksamkeit für die Landschaft mit ihren imposanten Gipfeln und oft steilen und kurvenreichen Straßen feststellen. All dies ergibt ein kleines und wertvolles Werk, das – auch aufgrund seiner Seltenheit – im Laufe der Jahre einen immer größeren Wert und eine immer größere Faszination erlangt hat.

Titel: Im Auto durch die Österreichischen Alpen
Regie: Verschiedene Autoren
Land/Jahr: Österreich / 1912
Laufzeit: 1’
Genre: Dokumentarfilm
Buch: Verschiedene Autoren
Kamera: Verschiedene Autoren
Produktion: Sascha Film

Info: Die Webseite des Filmarchiv Austria