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GRETA GONDA – NORDEUROPÄISCHER CHARME

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Auch wenn sich heute nur wenige Menschen an ihren Namen erinnern, hat die österreichische Schauspielerin Greta Gonda zweifellos einen wichtigen Beitrag zur italienischen Film- und Theatergeschichte geleistet. Ein Gesicht, das uns auch heute noch, wenn wir uns zufällig Klassiker der Vergangenheit ansehen, zum Lachen, Bewegen, Träumen bringt.

Von Österreich nach Italien

Es gibt zahlreiche österreichische Schauspielerinnen und Schauspieler, die, obwohl sie in ihrem Heimatland keinen besonderen Anklang gefunden haben, im Ausland den gewünschten Erfolg hatten. Viele von ihnen sind leider heute fast in Vergessenheit geraten, was oft daran liegt, dass sie in ihrer Karriere hauptsächlich Nebenrollen gespielt haben. Doch wenn bestimmte Filme erfolgreich gewesen sind, dann ist das auch ihr Verdienst, ihr Talent, ihre Fähigkeit, sich an jede Rolle anzupassen. Nur wenige werden sich zum Beispiel an den Namen Greta Gonda erinnern, die viele Jahre lang dem italienischen Kino, Theater und Fernsehen ihr Gesicht geliehen hat.

Greta Gonda kam in den 1930er Jahren direkt aus Österreich nach Italien. Margarethe Tomicek Mondshein, die am 10. Juni 1917 in Wien geboren wurde, interessierte sich schon in jungen Jahren für die Kunstwelt, studierte zunächst Schauspiel in ihrer Heimatstadt und spezialisierte sich dann auf Gesang, Varieté und Operette.

Österreich befriedigte sie jedoch nicht, und die junge Schauspielerin beschloss bald, ihr Glück anderswo zu suchen. So kam es, dass die junge Frau im Alter von etwa 20 Jahren nach Italien zog, wo sie bald von dem Turiner Komödianten Erminio Macario als Revuegirl, Tänzerin und Soubrette engagiert wurde und den Künstlernamen Greta Gonda annahm, der für das italienische Publikum viel leichter auszusprechen war. Zusammen mit ihrer Kollegin Wanda Osiris (mit der sie lange Zeit zusammenarbeiten sollte), die bereits von zahlreichen Zuschauer:innen geschätzt wurde, machte sich die junge Greta bald einen Namen in der Theater- und Filmwelt.

Ihr Filmdebüt hatte sie 1939, als der Regisseur Mario Mattoli sie für seinen Film Imputato, alzatevi! auswählte, wiederum zusammen mit Macario. Von da an folgten zahlreiche Filme, in denen Greta Gonda mitwirkte, auch wenn sie oft in Nebenrollen zu sehen war. Mit Mattoli hatte die Schauspielerin im selben Jahr noch zweimal die Gelegenheit, bei den Dreharbeiten zu den Filmen Reingefallen und Eravamo sette Sorelle zu arbeiten.

Ursprünglich wegen ihrer Gesangskünste und ihrer Vergangenheit als Tänzerin ausgewählt, wirkte Greta Gonda zunächst in zahlreichen Komödien mit. In diesen Jahren entstanden die Filme Con le Donne non si scherza (Giorgio Simonelli, 1941), Barbablù (Carlo Ludovico Bragaglia, 1941), Il Diavolo va in Collegio (Jean Boyer, 1944) und Voglio bene soltanto a te! (Giuseppe Fatigati, 1947), um nur einige Beispiele zu nennen. Aber auch dramatische Rollen beherrschte sie perfekt, wofür sie bei renommierten nationalen und internationalen Festivals von Publikum und Kritiker:innen gefeiert wurde.

Unter der Regie von Carmine Gallone spielte Greta Gonda in wichtigen historischen Filmen mit, darunter La Regina di Navarra (1942) und Messalina (1951). Und während Camillo Mastrocinques Don Pasquale (1940) sogar bei den Filmfestspielen von Venedig gezeigt wurde, hatte die Schauspielerin in L’Amante del Male (1947) von Roberto Bianchi Montero die Gelegenheit, dem Publikum ihre Eleganz und Sinnlichkeit zu zeigen. Ja, denn Greta Gonda, fröhlich und manchmal naiv, aber auch, je nach Anlass, schüchtern und elegant, hat sich immer durch ihre besondere Anmut und ihren nordeuropäischen Charme ausgezeichnet.

Der letzte Film, in dem die Schauspielerin mitwirkte, war Paris, my Love unter der Regie von Vittorio Caprioli im Jahr 1962. Von da an beschloss Greta, die inzwischen den Schauspieler und Regisseur Manlio Guardabassi geheiratet hatte, die Schauspielerei endgültig aufzugeben und sich ausschließlich der Bildhauerei zu widmen, bis sie am 11. Dezember 1974 in Rom starb. Auch wenn sich heute nur wenige Menschen an ihren Namen erinnern, hat Greta Gonda zweifellos einen wichtigen Beitrag zur italienischen Film- und Theatergeschichte geleistet. Ein Gesicht, das uns auch heute noch, wenn wir uns zufällig Klassiker der Vergangenheit ansehen, zum Lachen, Bewegen und Träumen bringt.

Info: Die Seite von Greta Gonda auf iMDb