peter-simonischek-in-erinnerung-in-loving-memory-in-ricordo-cinema-austriaco

IM GEDENKEN AN PETER SIMONISCHEK

      Kommentare deaktiviert für IM GEDENKEN AN PETER SIMONISCHEK

This post is also available in: Italiano (Italienisch) English (Englisch)

Peter Simonischek, der in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Wien verstarb, hatte erst vor wenigen Monaten seinen letzten Film Der vermessene Mensch auf der Berlinale präsentiert. Der in das Theater verliebte Schauspieler war in seiner Heimat zu einer wahren Legende geworden und wurde durch den Kinofilm Toni Erdmann (Maren Ade, 2016) auch international bekannt.

Von Jedermann zu Erdmann

Und so ist auch der gute Peter Simonischek gestorben. Eine unerwartete Nachricht, obwohl schon seit Monaten gemunkelt wurde, dass es dem Schauspieler schlecht ging. Er starb in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai im Kreise seiner Familie in seinem Haus in Wien. Erst vor wenigen Monaten hatte Simonischek seinen letzten Film, Der vermessene Mensch, auf der Berlinale präsentiert.

International werden sich viele an Peter SImonischek als Co-Star des Spielfilms Toni Erdmann von Maren Ade aus dem Jahr 2016 erinnern, für den er zahlreiche Auszeichnungen, darunter einen Österreichischen Filmpreis und eine EFA, erhalten hat. Denkt man an seine Rolle im Film, nämlich einen scherzhaften Vater mit einer Vorliebe für Verkleidungen, der, um mit seiner Tochter (gespielt von Sandra Hüller), einer wichtigen Karrierefrau, wieder in Kontakt zu kommen, mit Perücke und Gebiss die Figur des Toni Erdmann erfunden hatte, ist es merkwürdig, dass Simonischek, der Sohn eines Zahnarztes, zunächst genau den Beruf seines Vaters, der zunächst dagegen war, dass sein Sohn eigentlich Schauspieler werden wollte, ausüben sollte.

Doch die Zeit hat Peter Simonischek Recht gegeben: Im Laufe der Jahre ist er nicht nur im Film, sondern vor allem im Theater zu einer wahren Legende geworden. Als Darsteller in Spielfilmen wie Fürchten und Lieben (Margarethe von Trotta, 1988), Rubinrot (Felix Fuchssteiner, 2013), Der Berg (Markus Imhoof, 1990), Biest (Stefan Müller, 2014) und Dolmetscher (Martin Sulik, 2018), um nur einige zu nennen, war seine wahre Liebe eigentlich Theater.

Peter Simonischek, seit 2009 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und seit 2019 dessen Ehrenmitglied, liebte vor allem den direkten Kontakt zum Publikum. Von Johann Nepomuk Nestroy bis Thomas Bernhardt erwies sich der Schauspieler im Laufe der Jahre als besonders vielseitiger Künstler, der jede Figur, die er spielte, sowohl auf der Leinwand als auch auf der Bühne lebendig und pulsierend zu machen wusste. Bleibt man im Theaterbereich, so ist es unmöglich, nicht an seine Rolle des Jedermann bei den Salzburger Festspielen zu denken, die er nicht weniger als 108 Mal gespielt hat.

Auch wenn er erst 2016 durch Maren Ades Spielfilm internationale Bekanntheit erlangte, war Peter Simonischek in Österreich bereits ein wahrer Gigant der Schauspielerei, ein Grund zum Stolz für sein geliebtes Land. Und nun, da der Schauspieler nicht mehr lebt, ist es an seiner Frau (Schauspielerin Brigitte Karner, 1989 geheiratet) und seinen drei Kindern, die Erinnerung an ihn wach zu halten. Eine Aufgabe, die eigentlich recht einfach ist, denn sein Publikum wird ihn kaum vergessen.

Info: Die Seite von Peter Simonischek auf iMDb