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von Arash T. Riahi und Arman T. Riahi
Note: 7
Düstere Atmosphären, öde Landschaften und zwischenmenschliche Beziehungen voller brennender Geheimnisse sind die absoluten Protagonisten in Dunkle Wasser. Die Brüder Riahi haben ihrerseits ein tadelloses und vielschichtiges Drehbuch inszeniert, dessen Highlight die Figuren der beiden Detektive sind. Auf der Diagonale’23.
Die Vergangenheit kehrt wieder
An Premieren von Filmen aus der ORF-Landkrimi-Reihe mangelt es bei der Diagonale alljährlich nicht. So kamen auch bei der diesjährigen Diagonale’23 gleich zwei Filme aus der Reihe in die Kinos, ebenfalls von Regisseurinnen und Regisseuren, die in Österreich und im Ausland besonders erfolgreich waren und sind. Aus diesem Anlass wurden die erfolgreichen Regisseure und Produzenten Arash und Arman T. Riahi mit der Regie von Dunkle Wasser, einem Krimi mit vielen Wendungen, der in Salzburg spielt, betraut.
Dunkle Wasser beginnt mit der Entdeckung der Leiche einer jungen Frau im Mattsee. Es handelt sich um Elena, ein siebzehnjähriges Mädchen. Kommissar Dorner (gespielt von Christoph Luser) wird mit der Untersuchung des Falles beauftragt und bekommt dabei Unterstützung von der jungen Kommissarin Alex Fink (Salka Weber). Er ist jedoch fast persönlich in den Fall verwickelt, da Elena die Tochter einer seiner Ex-Freundinnen war. Im Laufe der Ermittlungen kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen und überraschenden Entdeckungen, die weitaus düsterere und beunruhigendere Tatsachen ans Licht bringen.
Düstere Atmosphären, öde Landschaften und zwischenmenschliche Beziehungen voller brennender Geheimnisse sind daher die absoluten Protagonisten in Dunkle Wasser. Die Brüder Riahi haben ihrerseits ein tadelloses und vielseitiges Drehbuch inszeniert, dessen Highlight die beiden Detektive sind. Dorner und Fink sind praktisch zwei gegensätzliche Charaktere: Dorner ist schroff, wortkarg, hat wichtige Geheimnisse zu verbergen und hat in der Vergangenheit sogar das Vertrauen seiner Vorgesetzten verspielt. Fink hingegen ist jung und dynamisch. Neben den Ermittlungen zu Elenas Mord hat sie ständig ein Auge auf ihren Chef, der unweigerlich zu den Hauptverdächtigen gehört. In Dunkle Wasser haben sich die beiden Regisseure daher oft genau auf die Perspektive von Fink konzentriert (besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die Entscheidung, uns die Musik, die sie über Kopfhörer hört, wie einen Soundtrack zu den gedrehten Szenen wirken zu lassen).
Fink ist die einzige Figur, die praktisch nichts zu verbergen hat. Die einzige Figur, die bestimmen kann, was richtig und was falsch ist. Auch wenn wichtige Fehler aus der Vergangenheit ans Licht kommen. Ansonsten ist in Dunkle Wasser niemand wirklich unschuldig. Eine durchdachte Regie ohne besondere Virtuosität konnte die Atmosphäre des Ortes gut wiedergeben und die Idee einer Welt, in der man niemandem trauen kann, in der die Vergangenheit nie tot ist, in der es aber (fast) nie zu spät ist, sich zu erlösen, voll umsetzen.
Titel: Dunkle Wasser
Regie: Arash T. Riahi, Arman T. Riahi
Land/Jahr: Österreich / 2022
Laufzeit: 90’
Genre: Kriminalfilm
Cast: Christoph Luser, Salka Weber, Anna Tenta, Fritz Karl, Peter Mitterrutzner, Erwin Steinhauer, Emilia Leytner, Nikolaus Lessky, Susanne Michel, Thomas Mraz
Buch: Ralph Werner, Arman T. Riahi, Arash T. Riahi
Kamera: Anna Hawliczek
Produktion: Gebhardt Productions GmbH, ORF, ZDF