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Viele, vor allem in Österreich und Deutschland, werden sich an den berühmten Peter Alexander erinnern, als er im Fernsehen festliche Weihnachtslieder sang. Doch der beliebte und vielseitige Wiener Künstler, der vielen Zuschauern noch heute in guter Erinnerung ist, konnte sich auch als Schauspieler und Fernsehmoderator etablieren.
Ein freundliches Gesicht
Viele, vor allem in Österreich und Deutschland, werden sich an den berühmten Peter Alexander erinnern, als er im Fernsehen festliche Weihnachtslieder sang. Ja, denn der berühmte österreichische Sänger, Schauspieler, Musiker und Fernsehmoderator hatte in der Tat ein besonders freundliches Gesicht, das für jeden, der ihm begegnete oder ihn auch nur in Film und Fernsehen sah, fast den Eindruck eines Familienmitglieds erweckte. Und besonders in der Weihnachtszeit erinnert man sich oft an seine berühmten Auftritte.
Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer wurde am 30. Juni 1926 in Wien als Sohn des Bankiers Anton Neumayer und Bertha Katharina Wenzlick geboren. Als Kind war er recht lebhaft (man konnte seine Entertainer-Natur schon erahnen) und wurde sogar vom Gymnasium verwiesen, weil er seinen Mitschülern und Professoren viele Streiche spielte. Nachdem er sich während des Zweiten Weltkriegs zur Marine gemeldet hatte (und sogar in britische Gefangenschaft geriet), kehrte der junge Peter schließlich nach Wien zurück. Ursprünglich wollten seine Eltern, dass er Medizin studierte. Der Junge begann daher zu studieren, brach das Studium aber bald ab, da er sich zunächst als Schauspieler etablieren wollte. So begann er ein Studium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien, das er 1948 mit Auszeichnung abschloss.
Seine stets fröhliche und spielerische Art und sein charakteristisches Gesicht ließen sofort vermuten, dass unser Peter Alexander eher für Komödien als für Dramen geeignet war. Ursprünglich wollte er ins Ensemble des Burgtheaters eintreten, doch nachdem er in kleinen Theaterproduktionen mitgewirkt hatte, wurde ihm klar, dass seine Zukunft vor allem in der Musik lag (gleichzeitig hatte er als Autodidakt Musik und Klavierspielen gelernt). Noch heute sind viele seiner Lieder bei Erwachsenen und Kindern gleichermaßen beliebt und erzählen oft nostalgische Geschichten, die in Wien spielen. Bald wurde er zu einem der erfolgreichsten Sänger in den deutschsprachigen Ländern (allein in Deutschland war er achtzig Mal in den Top 100). Im Laufe seiner Karriere veröffentlichte er 156 Singles und 120 Original-LPs. Sein bevorzugtes Genre war Schlager, und zu seinen größten Hits gehören die Lieder Wie Böhmen noch bei Öst’reich war, Das kleine Beisl, Alte Lieder, traute Weisen und Damals in Rom, sowie natürlich die Weihnachtsalben Schöne Weihnachten mit Peter Alexander (1966) und Wunderschöne Weihnachtszeit (1972), um nur einige zu nennen.
Und im Film? Peter Alexander war auch im Filmbereich sehr erfolgreich. Nach einer kleinen Rolle im Film Der Engel mit der Posaune (Karl Hartl, 1948) erhielt er bald mehr und mehr wichtige Rollen und wurde aufgrund seiner wachsenden Popularität sogar zum Star mehrerer Filme. Von 1952 bis 1972 wirkte Alexander in einundvierzig Filmen mit, vor allem in Komödien oder Musikfilmen, in denen er auch in der Rolle eines Sängers oder sogar in seiner eigenen Rolle zu sehen ist. Als vielseitiger Künstler arbeitete er vor allem mit Regisseuren wie Géza von Cziffra und Paul Martin zusammen. Zu den wichtigsten Titeln, an denen er mitwirkte, gehören Der letzte Walzer (Arthur Maria Rabenalt, 1953), Das haut hin, Peter schiesst den Vogel ab (Géza von Cziffra, 1957 und 1959), Ich zähle täglich meine Sorgen (Paul Martin, 1960) und Im weissen Rössl (Werner Jacobs, 1960).
Im Laufe seiner Karriere hatte Peter Alexander auch die Möglichkeit, zahlreiche Fernsehsendungen zu moderieren. Die Rolle des Fernsehmoderators gefiel ihm besonders gut, so dass er viele Jahre lang seine eigene Sendung, die Peter-Alexander-Show, die von 1963 bis 1996 im ZDF und ORF ausgestrahlt wurde, moderierte. Die Peter-Alexander-Show war eine Familiensendung, in der sich vor allem Musiker und Schauspieler trafen, um zahlreiche lustige Sketche zu inszenieren und den Zuschauern etwas Musik ins Haus zu bringen. Die Sendung war sowohl in Österreich als auch in Deutschland ein Erfolg, und das Publikum hatte sich an diese sympathische und beruhigende Figur gewöhnt und vergaß sie nicht, auch wenn seine Fernsehauftritte immer sporadischer wurden.
In seinen letzten Lebensjahren war Peter Alexander nur noch gelegentlich in Fernsehsendungen zu Gast. 2006 wurde anlässlich seines 80. Geburtstages seine Fotobiografie Peter Alexander – Das tat ich alles aus Liebe….veröffentlicht, die von Michael Wenk und Barbara Löhr herausgegeben wurde und zu der Alexander auch das Vorwort schrieb.
Nach dem Tod seiner Frau (Schauspielerin Hildegarde Haagen) im Jahr 2003 verkaufte Peter Alexander seine große Villa in der Schweiz und zog nach Wien, in den Bezirk Grinzig (19. Bezirk), wo er am 12. Februar 2011 starb. Um seinem Publikum die Möglichkeit zu geben, sich ein letztes Mal von ihm zu verabschieden, beschloss die Gemeinde Wien, seinen Leichnam für einige Tage auf dem Zentralfriedhof auszustellen. Da seine Familie jedoch ein Ehrengrab ablehnte, wird er nun auf dem Grinziger Friedhof, in der Nähe seines ehemaligen Wohnhauses, beigesetzt. Seine ZuschauerInnen haben ihn jedoch nie vergessen. Und auch heute noch, wenn man an den Weihnachtsfeiertagen zufällig eines seiner Lieder im Radio oder Fernsehen hört, hat man das Gefühl, in jene glücklichen Abende zurückzukehren, an denen wir uns alle zusammen die Peter-Alexander-Show anschauten.