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HÖHENRAUSCH

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von Siegfried A. Fruhauf

Note: 8.5

Höhenrausch ist ein kleines, feines filmisches Myriorama, mit dem uns der Filmemacher das Wesen Österreichs in Bezug auf zahlreiche Klischees, die in der ganzen Welt verbreitet sind, zeigen wollte. Auf den Ansichtskarten sieht man hin und wieder Berge, kleine Häuser, Kirchtürme, die über alles ragen, aber auch große grüne Wiesen und Seen. Und so bilden viele Postkarten eine einzige, durchgehende Landschaft.

Eine Reise durch Österreich

Österreichische Landschaften. Wie oft kommt es vor, dass man im Kino, im Fernsehen oder sogar während einer Zugfahrt die malerischen Berge, die großen Seen und die kleinen, idyllischen Dörfer bewundert, die ein an Geschichte und Naturschönheiten so reiches Land wie Österreich bereichern? Heutzutage ist es kaum noch üblich, Postkarten zu verschicken. Dennoch haben diese Gegenstände ihren Charme über die Jahre hinweg bewahrt und sind oft sogar zu Sammlerstücken geworden. Als im Jahr 1999 der Filmemacher Siegfried A. Fruhauf seinen experimentellen Kurzfilm Höhenrausch (der inzwischen zu einem echten Meilenstein des österreichischen Avantgarde-Kinos geworden ist) drehte, doch wurden Postkarten noch immer oft verschickt. Doch wie uns der Regisseur beibrachte, gab es angesichts der Schönheit der dargestellten Landschaften viele Verwendungsmöglichkeiten für sie.

In Höhenrausch sehen wir daher im Vordergrund eine Reihe von Postkarten, die österreichische Landschaften zeigen und in zwei Reihen nebeneinander angeordnet sind. Die Postkarten in der obersten Reihe stehen auf dem Kopf. Die Himmel berühren sich, bis sie eins werden. Berge, Straßen und sogar die Ufer von Seen treffen aufeinander. So viele Postkarten bilden eine durchgehende Landschaft. Die Kamera zeigt uns all diese Bilder nacheinander in einer einzigen Kamerafahrt, die mal schneller, mal langsamer wird und sich dem Rhythmus der traditionellen österreichischen Musik von Rainer Gamsjäger anpasst.

Höhenrausch ist ein kleines, feines filmisches Myriorama, mit dem uns der Regisseur das Wesen Österreichs in Bezug auf zahlreiche Klischees, die in der ganzen Welt verbreitet sind, zeigen wollte. Und genau auf Klischees basiert dieser interessante Kurzfilm. Auf den Postkarten sind hin und wieder Berge, kleine Häuser, Kirchtürme, die über alles ragen, aber auch große grüne Wiesen und Seen zu sehen. Dann beginnt die Kamera – zusammen mit der Musik – langsam schneller zu werden. Für den Zuschauer wird es praktisch unmöglich, die Details der Bilder zu erkennen. So bekommt Höhenrausch sofort abstrakte Züge und erweist sich als wahres Seh- und Hörerlebnis.

Non possiamo non notare, durante la visione di Mountain TripBeim Anschauen von Hõhenrausch ist jedoch eine versteckte Kritik des Regisseurs nicht nur an den zahlreichen Klischees über Österreich, sondern auch und vor allem am Selbstbild, das Österreich selbst im Ausland immer vermitteln wollte, spürbar. Eine Kritik, die im Laufe der Jahre auch von zahlreichen anderen Vertretern der Filmwelt, aber auch der Theater- und Literaturwelt geäußert worden ist. Eine Kritik, die sich in Höhenrausch jedoch auf die Ästhetik und die visuellen Suggestionen fokussiert und sich hauptsächlich auf das konzentriert, was der Zuschauer während des Films erleben kann. Und in der Dunkelheit eines Kinos werden solche bunten Bilder noch wertvoller.

Titel: Höhenrausch
Regie: Siegffried A. Fruhauf
Land/Jahr: Österreich / 1999
Laufzeit: 4’
Genre: Experimentalfilm
Buch: Siegfried A. Fruhauf
Kamera: Siegfried A. Fruhauf
Produktion: Siegfried A. Fruhauf

Info: Die Seite von Höhenrausch auf iMDb; Die Seite von Höhenrausch auf der Webseite der sixpackfilm