Wenn man eine schnelle Bilanz 2022 über den österreichischen Film ziehen will, muss man feststellen, dass es viele sehr unterschiedliche Lang- und Kurzfilme gibt, von denen viele auf der Suche nach neuen, originellen Filmsprachen sind und sich durch eine sehr persönliche Regieführung und eine starke, ausgeprägte Persönlichkeit auszeichnen.
Viele, vor allem in Österreich und Deutschland, werden sich an den berühmten Peter Alexander erinnern, als er im Fernsehen festliche Weihnachtslieder sang. Doch der beliebte und vielseitige Wiener Künstler, der vielen Zuschauern noch heute in guter Erinnerung ist, konnte sich auch als Schauspieler und Fernsehmoderator etablieren.
In Stille Nacht, heilige Nacht erkennt man sofort einen starken Einfluss des Kinos von Georges Méliès, vor allem im Hinblick auf die eingeblendeten Szenen und den stark märchenhaften (manchmal sogar traumhaften) Ton des Films. Dieser Kurzfilm versucht seinen Weg, ohne unbedingt einen „revolutionären“ Film sein zu wollen. Mit seiner eleganten Inszenierung und seiner Einfachheit scheint es uns heute jedoch wertvoller denn je.
In Speak Easy spricht jemand mit jemandem am Telefon. Man könnte sogar sagen, dass dies ein Film über die Unkommunizierbarkeit ist. Jede/r Jugendliche hat seine/ihre eigene Sprache, die für Erwachsene oft unverständlich ist, und gleichzeitig wird jedes Gespräch durch das Telefon „gefiltert“.
Entlang der Biografie verdienter heimischer Filmschaffender denkt die Reihe Zur Person über österreichische Film- und Kinokultur nach. 2023 widmet sich das Programmformat dem 1968 geborenen Filmemacher und Drehbuchautor Goran Rebić.
Höhenrausch ist ein kleines, feines filmisches Myriorama, mit dem uns der Filmemacher das Wesen Österreichs in Bezug auf zahlreiche Klischees, die in der ganzen Welt verbreitet sind, zeigen wollte. Auf den Ansichtskarten sieht man hin und wieder Berge, kleine Häuser, Kirchtürme, die über alles ragen, aber auch große grüne Wiesen und Seen. Und so bilden viele Postkarten eine einzige, durchgehende Landschaft.
Mein Vater, der Fürst ist eine lange Reise zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Eine oft schwierige und schmerzhafte Reise von Vater und Tochter, die sich gemeinsam besser kennen lernen. Eine große Wand füllt sich langsam mit vielen Fotos. Die Geschichte der Familie Schwarzenberg nimmt auf der Leinwand langsam Gestalt an.
Die Nouvelle Vague Viennoise entstand gegen Ende der 1990er Jahre. Ein Regieansatz auf halbem Weg zwischen Dokumentar- und Spielfilm zeigt uns die Wiener Vorstädte oft als Ort der Entfremdung. Ein starker Realismus steht im Mittelpunkt, zusammen mit einer sorgfältigen und nie banalen Charakterisierung der Figuren.
Georg Wilhelm Pabsts Der letzte Akt ist die Geschichte vom Ende einer Epoche, die auch nach vielen Jahren noch viele Folgen haben sollte. Sporadische ironische Momente dienen dazu, die Dramatik der Ereignisse zu mildern. Die besondere Sorgfalt und Eleganz der Inszenierung machen alles außerordentlich pathosgeladen.
Was beim Anschauen von Er flog voraus – Karl Schwanzer sofort auffällt, ist die Wahl, den Film auf zwei verschiedenen Ebenen zu strukturieren: Einerseits entwickelt sich der Dokumentarfilm auf rein klassische Weise, andererseits nimmt die Fiktion überhand und Karl Schwanzer erwacht dank des Schauspielers Nicholas Ofczarek auf magische Weise zum Leben.