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SYMPHONIE WIEN

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von Albert Quendler

Note: 8.5

In Symphonie Wien ist Wien lebendiger denn je. Albert Quendler hat einen äußerst innovativen Regieansatz gewählt und eine gute Mischung aus Kino, Tanz, Theater und natürlich Dokumentarfilm geschaffen, ohne sich zu scheuen, mit der siebten Kunst zu „spielen“ und alle Möglichkeiten, die sie uns bietet, auszuschöpfen.

Die Geschichte Wiens

Im Laufe der Jahre wurde die schöne Stadt Wien immer wieder von Filmemachern aus aller Welt gefeiert. Besonders erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Dokumentarfilm Symphonie Wien von Albert Quendler aus dem Jahr 1952, der kürzlich vom Filmarchiv Austria dem Publikum präsentiert wurde und in einer feinen Mischung der Künste die Geschichte Wiens von den Anfängen bis zur Gegenwart erzählt.

Zahlreiche Künstler vereinen sich zu einer wunderbaren Sinfonie. Schauspieler wie Vilma Degischer, Josef Meinrad, Hans Thimig und Felix Hubalek haben ihren Auftritt und jeder von ihnen erzählt zusammen mit Tänzern und Musikern ein wichtiges Kapitel der Geschichte. Albert Quandlers Kamera fokussiert auf ihre Gesichter, ihre Körper, ihre Hände und jedes Detail und schenkt uns gelegentlich Bilder der Stadt Wien, des faszinierenden Wienerwaldes, der Türme des Stephansdoms, der Gärten der Hofburg oder auch von Kindern, die zur Schule laufen.

In Symphonie Wien ist Wien lebendiger denn je. Albert Quendler hat sich für einen äußerst innovativen Regieansatz entschieden, indem er dieses wichtige Werk in sechs Abschnitte unterteilt hat – Initium, Andante, Adagio, Scherzo, Intermedium und Allegro – und eine gute Mischung aus Kino, Tanz, Theater und natürlich Dokumentarfilm geschaffen hat, ohne sich zu scheuen, mit der siebten Kunst zu „spielen“ und alle Möglichkeiten, die sie uns bietet, auszuschöpfen.

Die Körper der Tänzerinnen und Tänzer bewegen sich elegant auf einer Bühne mit minimalistischen Kulissen. Plötzlich werden sie zwei, als ob ihre Seelen aus ihren Körpern hervortreten würden. Eine Reihe von Zeichnungen ergänzt diese Choreographien und erweist sich als notwendiges Element, das uns weitere Details der inszenierten Geschichte vermittelt. Licht und Schatten machen alles dreidimensional und geben uns das Gefühl, unmittelbar Teil der wunderbaren Welt zu sein, die auf der Leinwand erzählt wird.

Symphonie Wien ist eine echte Liebeserklärung an die Stadt Wien. Ein lebendiges, geschichtsreiches und farbenfrohes Wien, das durch die ständige Verwendung von Schwarz und Weiß keineswegs „geschadet“ wird. Ein äußerst feines Schwarz-Weiß, das perfekt zu der eleganten Inszenierung von Albert Quendler passt.

Der Regisseur hat sich schon immer besonders für die Geschichte seiner Stadt und seines Landes interessiert. Seine Dokumentarfilme – mit ihrem äußerst innovativen Ansatz – haben zahlreiche andere FilmemacherInnen aus aller Welt inspiriert und stellen heute ein wichtiges historisches Dokument nicht nur der österreichischen Filmgeschichte, sondern auch Österreichs selbst dar. In Symphonie Wien verbinden sich Musik, Theater und Film zu einem einzigartigen Ganzen. Eine Summa der Künste, die eine wunderschöne Harmonie schafft.

Titel: Symphonie Wien
Regie: Albert Quendler
Land/Jahr: Österreich / 1952
Laufzeit: 86’
Genre: Dokumentarfilm
Buch: Albert Quendler, Elio Carniel, Franz Theodor Csokor, Felix Hubalek
Kamera: Elio Carniel
Produktion: Schönbrunnfilm

Info: Die Seite von Symphonie Wien auf iMDb; Die Seite von Symphonie Wien auf der Webseite des Filmarchiv Austria