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von Harald Kicher
Note: 7.5
Die Steiermark ist eines der eindrucksvollsten und überraschendsten Bundesländer Österreichs. Und in dieser Hinsicht zeigt uns Romantisches Steyrtal die vielen Potentiale und den großen Reiz des Steyrtals, eines der größten und bekanntesten steirischen Täler, mit seinen kleinen Dörfern, Wasserläufen, Wasserfällen und kleinen Treffpunkten von Touristen aus aller Welt.
Ein steirisches Märchen
Manchmal braucht es nur sehr wenig, um das wahre Wesen von etwas zu vermitteln. Und wenn es um einen Film geht, der uns die Schönheit eines Ortes zeigen soll, reichen bei richtiger Auswahl schon etwas mehr als zehn Minuten, um diesen Ort auf der Leinwand lebendig und pulsierend werden zu lassen. Und das ist zum Beispiel der Fall bei dem Dokumentarfilm Romantisches Steyrtal, bei dem Harald Kicher 1965 Regie führte.
Die Steiermark ist eines der eindrucksvollsten und überraschendsten Bundesländer Österreichs. Und in dieser Hinsicht zeigt uns Romantisches Steyrtal, wie viel Potenzial und Charme im Steyrtal, einem der größten und bekanntesten steirischen Täler, mit seinen kleinen Dörfern, Wasserläufen, Wasserfällen und kleinen Treffpunkten von Touristen aus aller Welt, steckt.
Tatsächlich dienten Dokumentarfilme wie Romantisches Steyrtal schon zu Beginn der Nachkriegszeit vor allem der Förderung des Tourismus in Österreich und waren als Kurzfilmvorführungen vor der eigentlichen Vorführung konzipiert. Bilder eines Österreichs, das nach dem dramatischen Krieg, der die ganze Welt erschüttert hatte, nichts mehr wollte, als noch stärker als zuvor neu zu beginnen.
Und in dieser Hinsicht waren diese Dokumentarfilme fast perfekte Filme, die oft erfahrenen Regisseuren anvertraut wurden, die wussten, wohin sie ihre Kameras richten mussten. Und das ist dann der Fall von Harald Kicher, der diesem kleinen und feinen Romantisches Steyrtal auch eine gewisse Lyrik verliehen hat.
Das Bild von zwei Kindern, die zu Beginn des Dokumentarfilms unbeschwert am Flussufer spielen und plaudern, erinnert fast an einige Momente von Wilde Erdbeeren – Ingmar Bergmans Meisterwerk von 1957. Doch das ist noch nicht alles: Die Off-Stimme, die uns bei der Beschreibung der gezeigten Orte begleitet, spricht zu uns, als wären wir selbst Kinder und als würde sie uns sogar ein Märchen erzählen. Und so sind wir, wenn wir von den kleinen, von Touristen überfüllten Dörfern in die unberührteste Natur eintauchen, um dann wieder Badegäste zu beobachten, die am Rande eines Pools sitzen, freundlich plaudern und ab und zu in die Kamera zwinkern, sofort in eine Art zeitlosen Ort eingetaucht.
Es ist interessant zu bemerken, wie sich Romantisches Steyrtal im Vergleich zu den zahlreichen Dokumentarfilmen, die in denselben Jahren und mit denselben Zielen entstanden sind, durch einen entschiedenen Stil auszeichnet und vor allem eine eigene Identität anstrebt. Weit entfernt von all den anderen gut gedrehten Filmen, auf ihre eigene Art faszinierend, aber auch ziemlich unpersönlich. Dennoch sind sie alle ein wertvolles Abbild einer Ära, die heute ein wichtiges Kapitel in der österreichischen Filmgeschichte darstellt.
Titel: Romantisches Steyrtal
Regie: Harald Kicher
Land/Jahr: Österreich / 1965
Laufzeit: 10’
Genre: Dokumentarfilm
Buch: Harald Kicher
Kamera: Harald Kicher
Produktion: Verschiedene Autoren