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WOOD

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von Ebba Sinziger, Michaela Kirst und Monica Lazurean-Gorgan

Note: 6.5

Der Dokumentarfilm Wood wurde von den drei Filmemacherinnen Ebba Sinziger, Michaela Kirst und Monica Lazurean-Gorgan gedreht und zeichnet sich durch einen hektischen Schnitt und eine Musik aus, die für ständige Spannung sorgt. Der Film besteht aus drei Blickwinkeln, die zu einer einzigen Schlussfolgerung zusammenlaufen. Sein Hauptziel ist es, die Welt auf die Gefahr bestimmter Realitäten aufmerksam zu machen.

Rettet unsere Bäume

Der illegale Holzhandel. Ein Thema, das aktueller denn je ist, vor allem wenn man an die vielen Folgen für die Umwelt durch den globalen Holzeinschlag denkt. Und da es weltweit zahlreiche Unternehmen gibt, die diese Praxis illegal ausüben, ist es dringender denn je, Licht ins Dunkel zu bringen und bestimmte Realitäten anzuprangern. In dieser Hinsicht zeigt uns der Dokumentarfilm Wood von Ebba Sinzinger, Michaela Kirst, Monica Lăzurean-Gorgan, der bei der Viennale 2020 in der Reihe Kollektion Diagonale’20 – Die Unvollendete präsentiert worden ist, die Arbeit einiger JournalistInnen, die durch eine lange Reise um die Welt – von Russland über China bis nach Peru, Rumänien und schließlich Österreich – bestimmte Sachverhalte aufklären wollen. So nimmt der Film sofort die Konnotationen eines Thrillers an.

Aus der Vogelperspektive betrachtet, kann man in einigen Grünflächen deutlich erkennen, dass es dort keine Bäume mehr gibt. In gleicher Weise nehmen suggestive Panoramaaufnahmen im Gegensatz dazu eine ausgeprägte Lyrik an. Eine Lyrik, die bald aufgegeben wird, um Platz für echte Ermittlungen, Interviews mit Managern von illegal arbeitenden Unternehmen, von versteckten Kameras gestohlenes Filmmaterial, Archivaufnahmen, Nachrichtenclips und jede Quelle, die uns ein umfassendes Bild der Situation geben kann, zu machen.

Geprägt von einem frenetischen Schnitt und einer Musik, die eine konstante Spannung erhöht, zeichnet sich Wood durch drei Blickwinkel aus, die zu einer einzigen Schlussfolgerung konvergieren und will vor allem die Welt auf die Gefahr bestimmter Realitäten aufmerksam machen. Ein Film, der für bestimmte Themen und auch in Bezug auf bestimmte Aspekte hinsichtlich des Regieansatzes selbst sehr an den Dokumentarfilm Sea of Shadows erinnert, der 2019 von Richard Ladkani inszeniert und von Leonardo Di Caprio produziert wurde und sich auf die illegale Fischerei in Mexiko konzentriert, durch die die Vaquita-Wale auszusterben drohen. Auch hier spielt der investigative Journalismus eine wichtige Rolle. Auch in diesem Fall wird mit dem Finger auf die Machthaber gezeigt, die vorgeben, bestimmte Situationen zu ignorieren.

Und auch wenn Wood – ebenso wie Ladkanis Film – insgesamt fast wie ein Fernsehdokumentarfilm wirkt (und genau das ist der Aspekt, der am wenigsten überzeugt), so kommt die Botschaft doch so deutlich rüber, dass sie Anlass zu unzähligen Diskussionen darüber gibt. Und tatsächlich war dies schon immer sein Hauptziel. Ein Dokumentarfilm, der nicht immer perfekt ist, aber dessen größte Besonderheit die Inszenierung ist, die an einen Thriller erinnert.

Titel: Wood
Regie: Ebba Sinziger, Michaela Kirst, Monica Lazurean-Gorgan
Land/jahr: Österreich, Deutschland, Rumänien / 2020
Laufzeit: 95’
Genre: Dokumentarfilm
Buch: Ebba Sinziger, Michaela Kirst, Monica Lazurean-Gorgan
Kamera: Attila Boa, Jakub Bejnarowicz, Jörg Burger, Lukas Gnaiger, Jerzy Palacz
Produktion: WILDart FILM, Filmtank, 4Proof Film

Info: Die Seite von Wood auf der Webseite der Diagonale; Die Seite von Wood auf iMDb; Die Seite von Wood auf der Webseite der Austrian Film Commission