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von Barbara Albert
Note: 7.5
In Fallen inszeniert Barbara Albert eine starke Sehnsucht nach der Vergangenheit zusammen mit dem Wunsch, sich selbst zu finden. Und so vermeidet es die Regisseurin klugerweise, sich von einer übermäßigen Emotionalität vereinnahmen zu lassen und zeigt eine reife Klarheit in der Beobachtung der fünf Protagonistinnen. Eine Klarheit, die es schafft, dass wir uns langsam mit jeder einzelnen Figur identifizieren können.
Die Jahreszeiten des Lebens
Das Vergehen der Zeit. Die unerbittliche Vergänglichkeit des Lebens. Erinnerungen an die Jugend, die trotz der Zeit, die vergangen ist, immer noch lebendig und pulsierend sind und oft die Gegenwart beeinflussen. Es ist nicht das erste Mal, dass die berühmte Filmemacherin
Präsentiert im Wettbewerb der 63. Filmfestspiele von Venedig (2006), erzählt Fallen die Geschichte (oder die Geschichten) von fünf Frauen, die gerade dreißig geworden sind. Fünf ehemalige SchulkameradInnen, die sich nach Jahren auf der Beerdigung eines Professors, einer Art Mentor, wiedersehen, dessen Lehren viel für ihre persönliche Entwicklung bedeutet haben.
Alex (Ursula Strauss) ist eine unabhängige und dynamische Frau, die keine stabile Liebesbeziehung führen kann und als Trainerin für Arbeitssuchende arbeitet. Nina (gespielt von Nina Proll, die durch Barbara Albert und
Fünf Frauen, fünf verschiedene Herangehensweisen ans Leben. Was wird aus diesem Tag, der viel zu schnell zu vergehen scheint? Die zahlreichen Fotografien, die nach und nach aufgenommen werden, und die schwarz-weißen Landschaften, die sporadisch in die Farben von fünf verschiedenen Persönlichkeiten eingefügt werden, betonen außerdem Momente, die dazu bestimmt sind, in kürzester Zeit zu verschwinden. Oder sogar für immer zu halten.
Bei der Inszenierung dieser starken Sehnsucht nach der Vergangenheit und dem Wunsch, sich selbst neu zu entdecken, vermeidet Barbara Albert klugerweise, sich von übermäßigen Emotionen leiten zu lassen, und demonstriert eine reife Klarheit in der Beobachtung der fünf Protagonistinnen. Eine Klarheit, die in diesem Fall keineswegs von einem kalten Regieblick zeugt, sondern durch häufige Momente von starker emotionaler Wirkung (darunter die Szene, in der die fünf Frauen unbeschwert zusammenlaufen, oder als Nicole nach ihrer Verhaftung ihre Tochter umarmt und dabei eine viel stärkere Bindung wiederentdeckt, als die anfänglichen Streitereien vermuten ließen) es schafft, dass wir uns langsam mit jeder einzelnen Protagonistin identifizieren.
Mit einem solchen Ansatz ist Fallen unweigerlich dazu bestimmt, im Gedächtnis zu bleiben. Genau wie
Titel: Fallen
Regie: Barbara Albert
Land/Jahr: Österreich, Deutschland / 2006
Laufzeit: 88’
Genre: Drama, Chorfilm
Cast: Nina Proll, Ursula Strauss, Birgit Minichmayr, Kathrin Resetarits, Gabriela Hegedüs, Ina Strnad, Georg Friedrich, Darina Dujmic, Angelika Niedetzky, Simon Hatzl, Christian Strasser, Erich Knoth, Noemi Fischer, Fritz Hammel, Hary Prinz, Dieter Hermann, Arzu Nabavi
Buch: Barbara Albert
Kamera: Bernhard Keller
Produktion: Coop99 Filmproduktion, ZDF Arte, ORF