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S. M. KAISER FRANZ JOSEPH I. KEHRT AUS SEINER SOMMERRESIDENZ BAD ISCHL ZURÜCK

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von Verschiedene Autoren

Note: 7

Vom Dokumentarfilm S. M. Kaiser Franz Joseph I. kehrt aus seiner Sommerresidenz Bad Ischl zurück – gedreht 1913 – ist nur ein fünfundzwanzig Sekunden langer Ausschnitt erhalten geblieben. Trotzdem erkennen wir die historische Bedeutung und den großen Reiz des Films.

Sommer ist vorbei

Fünfundzwanzig Sekunden. Der kurze Filmausschnitt aus dem Film S. M. Kaiser Franz Joseph I. kehrt aus seiner Sommerresidenz Bad Ischl zurück dauert nur fünfundzwanzig Sekunden. Und von diesem wertvollen kleinen Dokumentarfilm – entstanden 1913 – ist heute leider nur noch ein kurzer Ausschnitt erhalten.

S. M. Kaiser Franz Joseph I. kehrt aus seiner Sommerresidenz Bad Ischl zurück gehört zu einer Reihe von Dokumentarfilmen, die in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts in Österreich entstanden (als es die Filmkunst erst seit wenigen Jahren gab) und die sich mit der kaiserlichen Familie beschäftigen. Dieser kleine Dokumentarfilm – restauriert und konserviert vom Filmarchiv Austria – wurde kürzlich anlässlich der vom Filmarchiv Austria kuratierten Retrospektive Kino auf Sommerfrische dem Publikum zugänglich gemacht.

Zu dieser Zeit entstanden neben den ersten etwas naiven und rudimentären Spielfilmen vor allem Dokumentarfilme. So wie es in Frankreich und dem Rest der Welt geschehen war. Und die kaiserliche Familie weckte zweifelsohne großes Interesse bei den verschiedenen Filmschaffenden.

Vom Dokumentarfilm S. M. Kaiser Franz Joseph I. kehrt aus seiner Sommerresidenz Bad Ischl zurück hat uns heute nur ein 25-Sekunden-Ausschnitt erreicht. Trotzdem erkennen wir die unbestrittene historische Bedeutung und den großen Reiz des Films.

Eine einzige Kameraeinstellung zeigt uns, was passiert ist. Wir befinden uns im Bahnhof von Wien. Ein Zug ist gerade angekommen (unmöglich, trotz der verschiedenen Einstellungen nicht an den berühmten Film der Brüder Lumière Die Ankunft eines Zuges auf dem Bahnhof in La Ciotat zu denken). Einige Reisende beginnen sich langsam auf dem Bahnsteig zu sammeln. Doch plötzlich steigt Kaiser Franz Joseph selbst aus dem Zug, der gerade von einem längeren Aufenthalt in seiner Sommerresidenz in Bad Ischl in die österreichische Hauptstadt zurückgekehrt ist.

Der Kaiser steigt also aus dem Zug und geht – begleitet von seinen Dienern – nur wenige Schritte in Richtung Ausgang. Jetzt ist der Dokumentarfilm – oder besser gesagt, der Ausschnitt, der uns erreicht hat – zu Ende.

Ein paar Sekunden und ein kleiner Ausschnitt aus der Geschichte, der uns heute angesichts seiner Seltenheit und seines unbestrittenen künstlerischen Wertes so außergewöhnlich erscheint, aber noch außergewöhnlicher für diejenigen gewesen sein muss, die die Gelegenheit hatten, den Film zu der Zeit zu sehen, als er gedreht wurde. All dies war Teil der Magie des Kinos: Die Schaffung von beweglichen Bildern und eine getreue Wiedergabe der Realität. Ein außergewöhnliches Ereignis, dessen Potenzial von vielen sofort erkannt wurde.

Titel: S. M. Kaiser Franz Joseph I. kehrt aus seiner Sommerresidenz Bad Ischl zurück
Regie: Verschiedene Autoren
Land/Jahr: Österreich / 1913
Laufzeit: 25“
Genre: Dokumentarfilm
Buch: Verschiedene Autoren
Kamera: Verschiedene Autoren
Produktion: Verschiedene Autoren

Info: Die Webseite vom Filmarchiv Austria