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von Elke Groen
Note: 8
In Bojo Beach fällt sofort die außergewöhnliche Ruhe auf, mit der die Fischer ihre Arbeit verrichten. Ihre Gesten und Gesänge sind fast choreografiert, besonders wenn sie die Netze am Strand ziehen. Und das Rauschen des Wassers vermittelt ein Gefühl von außergewöhnlicher Ruhe, das eine ständige Wiederholung der Ereignisse darstellt.
Poetischer Alltag
Die Dokumentarfilmerin Elke Groen sollte bei der Eröffnung der
Mit einer statisch eingestellten Kamera gedreht, beginnt Bojo Beach in dem Moment, in dem eine Gruppe von Fischern auf die Flut wartet, um ihre Netze ins Meer zu werfen. Ein paar einfache Kameraeinstellungen dokumentieren ihre Bewegungen, ihre Arbeit, ihre Gesänge. Im Hintergrund: Das konstante Geräusch der Wellen, die sich am Strand brechen. Die Flut ist da: Sie können mit dem Boot abfahren. Wie wird das Angeln sein?
Der Regieansatz von Elke Groen ist äußerst neutral. Die Kamera beobachtet einfach, was vor ihr passiert. Was wir sehen, ist der normale Alltag einer Realität, die scheinbar sehr weit von uns entfernt ist. Was uns in
Und Elke Groen nimmt an dieser fernen Welt teil, indem sie uns eine kurze, aber intensive und kontemplative Reise auf die andere Seite des Planeten schenkt. Die minimalistische Inszenierung erinnert an die Dokumentarfilme von Nikolaus Geyrhalter und erzählt effektiver denn je von der kleinen Realität in Ghana.
Die Fischer haben ihre Arbeit beendet und können nach Hause gehen. Lächelnd und miteinander plaudernd gehen sie vom Strand weg und kommen immer näher an die Kamera heran. Der Tag neigt sich dem Ende zu. Doch das ist noch nicht vorbei. Nur noch ein paar Stunden und es geht von vorne los. Bald wird ein neuer Tag beginnen, von dem wir nicht wissen, wie er enden wird, bis wir ihn erlebt haben.
Titel: Bojo Beach
Regie: Elke Groen
Land/Jahr: Österreich / 2017
Laufzeit: 25’
Genre: Dokumentarfilm
Buch: Elke Groen, Ina Ivanceanu
Kamera: Elke Groen
Produktion: Groen.FIlm