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von Harald Sicheritz
Note: 6.5
Muttertag – der Debütfilm von Harald Sicheritz – zeichnet sich trotz einer oft allzu fragmentierten Handlung durch eine gute Charakterisierung der österreichischen großbürgerlichen Gesellschaft aus und ist zu einem echten Kultfilm des österreichischen Films geworden.
Niemand ist wie Mama
Muttertag war ursprünglich nicht als Kinofilm geplant. Es sollte auch kein Fernsehfilm werden. Doch je weiter sich das Projekt entwickelte, desto vielversprechender schien der Debütfilm des berühmten Harald Sicheritz zu werden. Und so ist
Der beliebte Spielfilm sollte ursprünglich eine Kabarett-Show werden. Doch der bekannte Kabarettist Alfred Dorfer, der Regisseur Harald Sicheritz, der Drehbuchautor Peter Berecz und der Schauspieler Roland Düringer beschlossen, ihr Projekt weiter zu entwickeln.
Die Geschichte entfaltet sich um die Familie Neugebauer am Vorabend des Muttertags. Edwin und Trude Neugebauer (Reinhard Nowak und Andrea Händler) sind seit vielen Jahren verheiratet und es scheint keine Leidenschaft mehr zwischen ihnen zu geben. Mischa (Alfred Dorfer) ist ihr jugendlicher Sohn, der ein elektrisches Messer für seine Mutter bastelt. Mit ihnen zusammen lebt Großvater Neugebauer (Roland Düringer), der, um nicht ins Altersheim geschickt zu werden, beschließt, seine gesamten Ersparnisse für wohltätige Zwecke zu spenden. Im Laufe von zwei Tagen werden wir Zeuge der vielen tragikomischen Abenteuer der Familie, in die auch die Nachbarn, einige Bekannte und ein paar von Mischas Freunden verwickelt sind.
Harald Sicheritz war, als er Muttertag drehte, vor allem als Musiker bekannt (seine Band, das Wiener Wunder, taucht im Film häufig auf). Doch dank dieser fehlerhaften Komödie mit einer allzu fragmentierten Handlung, die sich durch eine gute Charakterisierung der österreichischen großbürgerlichen Gesellschaft und des (einst ziemlich berüchtigten) Stadtteils Meidling auszeichnet, ist der Regisseur zu einem der führenden Vertreter der österreichischen Mainstream-Komödie geworden. Und obwohl er während seiner langen und produktiven Karriere Publikum und Kritiker nicht immer überzeugen konnte, ist ihm mit
Dabei zeichnet sich der lebhafte und bunte Spielfilm vor allem durch äußerst paradoxe Situationen, zahlreiche Missverständnisse und britischen Humor aus: Freundinnen tratschen über ihre Bekannten, außereheliche Affären haben ungeahnte Folgen, und um Teil einer neuen Freundesgruppe zu werden, muss man sich bizarren Initiationsriten unterziehen. Was ist aus der Gesellschaft heute geworden? Was ist aus Wien geworden? „Ich erkenne meine Stadt nicht mehr“, sagt der Bürgermeister (gespielt vom großartigen Fritz Muliar) und schaut aus dem Autofenster, als er durch Meidling fährt. Trotzdem erkennen sich wahrscheinlich viele Menschen in einigen der Protagonisten wieder. Und das ist die große Besonderheit von
Titel: Muttertag – Die härtere Komödie
Regie: Harald Sicheritz
Land/Jahr: Österreich / 1993
Laufzeit: 95’
Genre: Filmkomödie
Cast: Alfred Dorfer, Reinhard Nowak, Andrea Händler, Eva Billisich, Roland Düringer, Karl Künstler, Silvia Fenz, Beatrice Frey, Gudrun Tielsch, Lukas Resetarits, Willi Resetarits, I Stangl, Herwig Seeböck, Monica Weinzettl, Walter Kordesch, Niki List, Karl Markovics, Fritz Muliar, Günther Paal, Hanno Pöschl, Peter Berecz, Alexander Biedermann, Haymon Maria Buttinger, Martin Beck, Harald Sicheritz, Helmut Sicheritz, Roland Neuwirth
Buch: Peter Berecz, Alfred Dorfer, Roland Düringer, Harald Sicheritz
Kamera: Helmut Pirnat
Produktion: Fernsehfilmproduktion Dr. Heinz Schneiderbauer