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von Jessica Hausner
Note: 8
Hotel hat seine stärkste Seite in einer Regie, die aus perfekt symmetrischen Kameraeinstellungen besteht, wobei die Farben hauptsächlich zu Grün oder Rot tendieren. Eine Bildgewalt, die dank des Beitrags des Kameramanns Martin Gschlacht, der langjährige Mitarbeiter von Hausner und Mitbegründer der Coop99 Filmproduktion, zustande kam.
Ein geheimnisvoller Wald
Eine Frau in einem roten Anzug betritt einen dunklen Korridor. Dies ist vielleicht das repräsentativste Bild von
Mit Hotel trug Jessica Hausner zu einer weiteren Wende des heimischen Films bei. Und während sie und ihre Kollegen (darunter Barbara Albert, der Kameramann Martin Gschlacht und Antonin Svoboda) sich einige Jahre zuvor vor allem extrem realistischen Geschichten gewidmet hatten (man denke an Filme wie Hausners Debütfilm
Und eigentlich hatte man sich in Österreich gar nicht so sehr dem Horrorfilm gewidmet. Zumindest bis 2004. Und Jessica Hausner spielte bei
Hotel hat seine stärkste Seite in einer Regie, die aus perfekt symmetrischen Kameraeinstellungen besteht, wobei die Farben hauptsächlich zu Grün (seit den Zeiten von Alfred Hitchcock die Farbe, die im Film den Tod anzeigt) oder Rot (wie die Kleidung der Protagonistin, die oft der einzige Farbfleck in monochromen Umgebungen ist) tendieren. Die Kraft der Bilder wird auch durch den Beitrag des Kameramanns Martin Gschlacht erreicht, der langjährige Mitarbeiter von Hausner und Mitbegründer (zusammen mit Hausner, Albert und Svoboda) der Coop99 Filmproduktion.
Oneirisches und Alltägliches treffen bei Hotel ständig aufeinander. Sowie Treppen, Korridore, abgelegene Höhlen und riesige Swimmingpools, die vielleicht den einzig wahren Moment der Freiheit der Protagonistin darstellen. Auch hier stehen die typischen Themen von Hausners Kino im Mittelpunkt: Einsamkeit, Unkommunizierbarkeit und auch – und vor allem – Religion und ihre fast schon lästige Präsenz. Doch viele Elemente sind dem Blick des Zuschauers verborgen. Was in den Wäldern passiert, kann man nur erahnen. Und sofort bemerkt man die Einflüsse des deutschen Expressionismus, der gleichzeitig zur Schaffung neuer Filmsprachen beigetragen hat. Filmsprachen, die wiederum auch viele andere Filmemacher beeinflußt haben. Und der Film
Titel: Hotel
Regie: Jessica Hausner
Land/Jahr: Österreich, Deutschland / 2004
Laufzeit: 74’
Genre: Horrorfilm
Cast: Franziska Weisz, Birgit Minichmayr, Marlene Streeruwitz, Peter Strauss, Regina Fritsch, Rosa Waissnix, Alfred Worel, Christopher Schärf, Alexander Lugonja, Tommi Saric, Marita Ringhofer, Martina Pöltl
Buch: Jessica Hausner
Kamera: Martin Gschlacht
Produktion: Coop99 Filmproduktion, Essential Filmproduktion