Es gibt keinen Platz für Dialog in Eintritt zum Paradies um 3€20. Geräusche sind fast die absoluten Protagonisten. Doch trotz des undeutlichen Geschnatters, trotz hüpfender Bälle und unaufhörlich klingelnder Handys herrscht eine gewisse Ruhe. Und sofort fühlt man sich an das Kino von Jacques Tati und seine unvergleichliche Eleganz erinnert.
Aufgeteilt in sieben Kapitel, konzentriert sich Low Definition Control auf die Arbeit, die Institutionen – inklusive der Polizei oder sogar der Medizin – leisten, um sicherzustellen, dass jeder Aspekt unseres Alltagslebens ständig überwacht wird. Und so ist es gerade der Akt des Sehens, der in den Fokus gerückt wird. Der Akt des Sehens, der parallel zum Kino beobachtet wird. Das postmoderne Kino, in dem nichts mehr vor dem Auge des Zuschauers verborgen ist.
In nur neunzehn Minuten zeigt uns Dmitrij Ritters Japan zwei (nicht allzu) unterschiedliche Welten: Die Innenwelt des Protagonisten und Japan. Und die meisten der Dreharbeiten fanden nachts statt, wenn die Stadt schläft, wenn man sich noch einsamer fühlt und niemand bereit ist, einem zu helfen. Im Rahmen des Programms Diagonale 2020 – Die Unvollendete.