Ein beunruhigendes Gefühl von Tod und Klaustrophobie durchzieht den gesamten Radetzkymarsch (Michael Kehlmann, 1964), eine Verfilmung von Joseph Roths gleichnamigem Roman. Die Habsburgermonarchie erscheint uns als eine Art goldener Käfig. Ein Käfig, in dem Carl Joseph und sein Vater Franz, die Protagonisten des Films, gefangen sind.
Mit einem Regieansatz, der zahlreiche Einflüsse aus dem Kino von Michael Haneke erkennen lässt, hat Markus Schleinzer – gemeinsam mit Kathrin Resetarits – in seinem Debütfilm Michael eine rigorose Inszenierung gewählt: Keine Kamerabewegungen und wenige, aber wesentliche Dialoge. Im Wettbewerb bei den Filmfestspielen von Cannes 2011.
Trotz einiger Schwächen vermeidet Xaver Schwarzenbergers Single Bells (1997) klugerweise jede Rhetorik und scheut sich nicht, sich die Hände schmutzig zu machen.
In Österreich, wo einige Jahre nach der Erfindung des Kinematographen die ersten Filmproduktionsgesellschaften gegründet wurden, waren in den 1910er- und 1920er-Jahren neben Dramen und Theaterverfilmungen auch Slapstick-Komödien bei den Zuschauern beliebt.
1906 wurde die erste österreichische Filmproduktionsfirma von dem Fotografen und Chemiker Johann Schwarzer gegründet: Die Saturn-Film. Diese Produktionsfirma wurde jedoch von Anfang an boykottiert. Warum? Ganz einfach: Weil sie sich ausschließlich auf die Produktion von kleinen Erotikfilmen spezialisiert hatte.
In Kleine große Stimme – ein Fernsehspielfilm von Wolfgang Murnberger aus dem Jahr 2015 – triumphieren immer die guten Gefühle. Und sie tun dies oft übertrieben abrupt. Bis zu dem Punkt, an dem sie fast ihre Glaubwürdigkeit komplett verlieren.
Nebel im August von Kai Wessel zeichnet sich durch ein tendenziell monochromes Licht aus, das immer zu schwach ist. Ein Licht, das zu einem Drehbuch passt, in dem die mutigsten Figuren nie wirklich zu Wort kommen.
Als unverzichtbarer Treffpunkt für Filmbegeisterte aus dem In- und Ausland zeigt die Diagonale rund 100 aktuelle österreichische Spiel-, Dokumentar-, Kurz-, Animations- und Experimentalfilme im Wettbewerb und vergibt Österreichs höchstdotierte Filmpreise. Als Herzstück des Festivals bietet der Wettbewerb zudem den Rahmen für Uraufführungen sowie für Österreichpremieren nach Präsentationen bei namhaften internationalen Festivals.
Ernst Marischka hat es in seinem interessanten Film Das Dreimädelhaus geschafft, Humor und Drama, Prosa und Poesie, Tanz und Musik zu verbinden. Das Ergebnis ist ein unterhaltsamer Liebesfilm, der nie vorhersehbar oder banal ist.
Am Mittwoch, 4. Dezember 2019, wurden die Nominierungen für den Österreichischen Filmpreis 2020, Österreichs renommiertesten Filmpreis, bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet am 30. Januar 2020 im Auditorium in Grafenegg, Niederösterreich, statt.