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BLUTGLETSCHER

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von Marvin Kren

Note: 6.5

Das Thema Klimawandel ist ein ziemlich dringliches Problem geworden. Und was unternimmt die Filmindustrie dagegen? Als großer Zeitzeuge hat sich auch die siebte Kunst oft zum Thema geäußert. Ein Beispiel stellt der Spielfilm Blutgletscher (Marvin Kren, 2013) dar, eine Neuinterpretation / Hommage an den bekannteren Film Das Ding aus einer anderen Welt von John Carpenter (1982).

Mysteriöse Wesen in den Alpen

Das Thema Klimawandel ist ein dringliches Problem geworden. Und was unternimmt die Filmindustrie dagegen? Als großer Zeuge unserer Zeit hat sich die siebte Kunst schon oft zu Wort gemeldet. Ein interessantes Beispiel stellt der Spielfilm Blutgletscher (Marvin Kren, 2013) dar, eine Neuinterpretation / Hommage an den bekannteren Film Das Ding aus einer anderen Welt, bei dem John Carpenter 1982 Regie führte. Ein zweifelsohne sehr riskantes Unterfangen, auch angesichts des Vergleichs mit Carpenters Meisterwerk. Und doch ist es Marvin Kren gelungen, trotz der zahlreichen Schwächen, etwas Einzigartiges und Interessantes zu inszenieren. Aber gehen wir schrittweise vor.

Drei Wissenschaftler und ein Bergführer untersuchen den Klimawandel an einer Station in dreitausend Metern Höhe. Eines Tages entdecken die drei, fast zufällig, einen Gletscher, der komplett mit Blut bedeckt ist. Diese organische Substanz ist in Wirklichkeit durch das Abschmelzen der Gletscher selbst an die Oberfläche gekommen und kann zu gefährlichen Genmutationen führen. Seltsame Kreaturen, die die Gegend bevölkern, beweisen das.

Natürlich hat Marvin Kren nichts Neues inszeniert. Und wenn man erst an Carpenters Spielfilm denkt, so sind die Bezüge zum Film The Cave (Bruce Hunt, 2005) ebenso eindeutig. Nicht so schlimm, allerdings. Denn Blutgletscher zeichnet sich vor allem durch die Nutzung der Drehorte aus und beweist die Fähigkeit, die Räume voll auszunutzen und die alpinen Gletscher und weiten Grünflächen klaustrophobisch zu machen. Dasselbe gilt für die Spezialeffekte: Die aus der Mutation hervorgegangenen Kreaturen sind gut in den Kontext eingebettet, in einem Werk, das nicht zögert, uns auch grausame und spannende Splatterszenen zu zeigen.

Ein gutes Crescendo an Spannung, das von den ersten Minuten an vorhanden ist, weckt die Aufmerksamkeit des Zuschauers von Anfang bis Ende. Doch wie bereits erwähnt, ist Blutgletscher kein „schuldfreier“ Spielfilm. Und das liegt vor allem am Drehbuch: Einige Charaktere sind nicht immer gut charakterisiert (zum Beispiel die potentiell interessante Ministerin) oder sogar unnötig (zum Beispiel das Mädchen, das von einer fliegenden Kreatur angegriffen wird) und das Ende ist leider definitiv überhastet und ohne Biss.

Und wenn der Film Blutgletscher manchmal überzogen wirkt, betrachten wir ihn am Ende als das, was er ist: ein amüsantes cinephiles „Spielzeug“, das es trotz der starken „Konkurrenz“ geschafft hat, sich auf seine Weise einen eigenen Platz innerhalb der zahlreichen Filmproduktionen zu erobern, die jedes Jahr in Österreich und außerhalb Österreichs entstehen. Ein unperfektes, aber aufrichtiges Werk, das den Zuschauer für etwas mehr als eineinhalb Stunden unterhalten und amüsieren kann.

Titel: Blutgletscher
Regie: Marvin Kren
Land/Jahr: Österreich / 2013
Laufzeit: 98’
Genre: Horrorfilm, Science-Fiction-Film, Thriller
Cast: Gerhard Liebmann, Edita Malovcic, Santos, Hille Beseler, Peter Knaack, Felix Römer, Brigitte Kren, Wolfgang Pampel, Murathan Muslu, Michael Fuith, Adina Vetter, Coco Huemer, Enya Haring, Jill Ann Christiano
Buch: Benjamin Hessler, Marvin Kren, Claudia Kolland
Kamera: Moritz Schultheiß
Produktion: Allegro Film, Filmfonds Wien

Info: Die Webseite von Blutgletscher; Die Seite von Blutgletscher auf iMDb