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von Gustav Machatý
Note: 8
Anlässlich der Voreröffnung der 76. Filmfestspiele von Venedig wurde der Spielfilm Ekstase, unter der Regie von Gustav Machatý, gezeigt, der gerade von der Cineteca di Bologna in 4K restauriert wurde. Und wenn dieses wichtige Werk vor allem wegen der Aktaufnahmen der schönen Hedy Lamarr in Erinnerung bleibt, die bereits 1934 bei den Filmfestspielen von Venedig für einen Skandal sorgten, so haben viele bemerkt, dass der Film auch durch die hervorragende Regie von Machatý selbst hervorsticht.
Gegen alle Konventionen
Außergewöhnliche Voreröffnung der 76. Filmfestspiele von Venedig. Am 27. August wurde in der Sala Darsena der Spielfilm
Die Geschichte ist die der jungen und sinnlichen Eva (Hedy Lamarr), die nach der Heirat mit einem viel älteren Mann (Zvonimir Rogoz) sehr frustriert ist: Ihr Mann vernachlässigt sie. Die Frau wird also beschließen, nach Hause zu ihrem Vater zurückzukehren und sofort die Scheidung zu verlangen. Während eines entspannten Tages lernt Eva einen charmanten Ingenieur am Bau (Aribert Mog) kennen und die beiden verlieben sich sofort ineinander.
Der Film Ekstase ist sowohl wegen der behandelten Themen (vor allem: Scheidung) als auch weil er auf seine Weise den größten Teil der späteren Filmproduktion vorwegnimmt, noch heute ein äußerst feiner und historisch sehr wichtiger Spielfilm.
Noch vor vier Jahren wurden in den USA nur Tonfilme produziert. In Europa kam diese Innovation jedoch erst viel später. So ist es nicht verwunderlich, dass der Regieansatz des Spielfilms
Gustav Machatý zeichnet sich durch eine äußerst elegante Regiearbeit aus, die auf jedes Detail achtet: Besonders intensiv sind die Großaufnahmen der schönen Hedy Lamarr und äußerst stimmungsvoll sind die Dollys, die uns glückliche Paare zeigen, die auf den Balkonen eines Luxushotels sitzen. Gleiches gilt für die Gegenstände, auf denen die Kamera hin und wieder verweilt, wie die Halskette der Protagonistin, übereinander gestellte Gläser, die mit Sekt gefüllt werden, und Nahaufnahmen von Wildpferden.
Besonders bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang die Parallele, die zwischen der Protagonistin und ihrem Pferd gezogen wird: Beide sehnen sich stark nach Freiheit, beide sind bereit, in eine glücklichere Zukunft zu fliehen.
Und dann ist da noch sie: Hedy Lamarr. Ihr Vollakt in dem Film
Tatsache ist, dass Ekstase der wichtigste und bedeutendste Film ihrer Karriere ist. Ein Film von herzzerreißender Schönheit, qualitativ fein und gut gedreht. Ein Juwel der Filmgeschichte, das immer wieder ein Vergnügen ist, auf der großen Leinwand anzusehen.
Titel: Ekstase
Regie: Gustav Machatý
Land/Jahr: Tschechoslowakei, Österreich / 1933
Laufzeit: 88’
Genre: Drama, Erotikfilm
Cast: Hedy Lamarr, Aribert Mog, Zvonimir Rogoz, Leopold Kramer, Emil Jerman, Jirina Steimarova, Bedrich Vrbský, Jirina Stepnickova, Antonin Kubovy, Karel Macha-Kuca, Pierre Nay, André Nox, Eduard Slégl, Jan Svitak, Ladislav Bohac
Buch: Robert Horky, Frantisek Horky, Jacques A. Koerpel, Gustav Machatý
Kamera: Hans Androschin, Gerhard Huttula, Jan Stallich
Produktion: Elektafilm