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von Ernst Marischka
Note: 5.5
Sissi – die junge Kaiserin ist ein schwaches Werk. Eine Art „Durchschlag“ des vorherigen Films. Man hat den Eindruck, dass Regisseur Ernst Marischka selbst nicht wusste, wie er die Inszenierung vorantreiben sollte.
Never change a winning team
Das schöne Gesicht von Romy Schneider, das am Ende des Spielfilms Sissi – Die junge Kaiserin (1956) im Vordergrund zu sehen ist, fällt aus vielen Gründen auf. In diesem Moment ist die junge Kaiserin gerade zur Königin von Ungarn gekrönt worden und lächelt ihre Untertanen schweigend an. Sie wirkt sofort tief gerührt. Glücklich, ihr geliebtes Volk erobert zu haben, aber auch tief unglücklich wegen ihres Lebens am Hofe. Und so lässt uns Sissis Unglück sofort an Romy Schneiders eigenes Unglück denken. Dieses einfache Bild stellt den wertvollsten Moment des gesamten Spielfilms dar.
Die Liebesgeschichte zwischen der jungen Prinzessin Elisabeth von Bayern, genannt Sissi, und Kaiser Franz Joseph I. (Karlheinz Böhm), die 1955 von Ernst Marischka in dem erfolgreichen Spielfilm
Sissi und Franz Joseph haben geheiratet. Jetzt ist es an der Zeit, ein neues Leben am Hofe zu beginnen. Und so zeigt uns
Trotz dieser Vorbemerkungen kommt der Spielfilm jedoch schwach daher. Eine Art „Durchschlag“ der vorherigen Sissi, dem es völlig an Originalität fehlt. Man hat fast den Eindruck, dass Ernst Marischka selbst keine Ahnung hatte, wie er die ganze Inszenierung durchführen sollte. Die Inszenierung einer Fortsetzung, die gar nicht so notwendig war.
Aber, wie man so schön sagt: „Show must go on“. Bis zu diesem Zeitpunkt war
Abgesehen von der Inszenierung historischer Ereignisse stand im Mittelpunkt des ersten Spielfilms der Reihe die Liebesgeschichte zwischen der jungen Sissi und ihrem Franz. Und der gesamte Spielfilm sollte als klassischer Liebesfilm konzipiert werden. Sissi – Die junge Kaiserin hat ein zu schwaches Drehbuch, das erst nach knapp fünfzig Minuten zum Kern der Sache vordringt. Mit Ausnahme von Momente, in denen es um die Streitigkeiten zwischen der Kaiserin und ihrer Schwiegermutter geht.
Gleiches gilt leider auch für die allzu manieristische Inszenierung, die ihren Höhepunkt im Moment der Krönung des Kaiserpaares auf dem ungarischen Thron hat. Gerade in dieser Szene hat sich Marischka entschieden, die gleichen Szenenbilder – und die gleiche Musik – wie im ersten Film (als Franz Joseph Sissi zur Frau nahm) beizubehalten. Das Endergebnis offenbart nur eine Regie- und Produktionsmüdigkeit sowie einen Mangel an Glaubwürdigkeit des gesamten Werkes.
Das einzige Detail, das die Szene aufwertet, ist die bereits erwähnte Großaufnahme von Romy Schneider. Eine Großaufnahme, die mehr Emotionen vermittelt, als es der gesamte Spielfilm je tat. Ein Zeichen dafür, dass das Werk fast so etwas wie ein „Übergangs“-Spielfilm im Hinblick auf das, was der Regisseur im folgenden Jahr machen würde, ist. Ein Zeichen dafür, dass Ernst Marischka wohl nicht besonders inspiriert war, diese Fortsetzung zu machen. Ein Zeichen dafür, dass auch die spannendsten Geschichten früher oder später ein Ende brauchen.
Titel: Sissi – Die junge Kaiserin
Regie: Ernst Marischka
Land/Jahr: Österreich / 1956
Laufzeit: 107’
Genre: Liebesfilm, Historienfilm, Filmbiografie
Cast: Romy Schneider, Karlheinz Boehm, Magda Schneider, Gustav Knuth, Vilma Degischer, Josef Meinrad, Walther Reyer
Buch: Ernst Marischka
Kamera: Bruno Mondi
Produktion: Erma-Film