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Nach einem kurzen Überblick können wir (irrtümlicherweise?) sagen, dass der österreichische Film trotz der Vielzahl gültiger Produkte allzu oft als eine Art „Subjektkino“ der viel breiteren deutschen Kinematographie angesehen wird. Bizarr.
Eine Welt, die darauf wartet, entdeckt zu werden
Besonders bedeutsam ist die Rede des Regisseurs Stefan Ruzowitzky während der Verleihung der Academy Awards 2008 nachdem er mit Die Fälscher den Oscar für den besten ausländischen Film gewonnen hatte. Dieser Sieg war, wie der Filmemacher selbst sagte, für Österreich äußerst wichtig, denn es war nicht nur der erste Oscar, den eine österreichische Produktion gewann, sondern auch der Triumph eines Spielfilms, der sich mit dem stets heiklen Thema des Holocausts auseinandersetzt. Dieses Thema wird (auch im Bereich der deutschen Filmproduktionen) besonders häufig aufgegriffen, zum einen aufgrund eines noch immer lebendigesn und pulsierendesn Schuldgefühls, zum anderen, um für das Kino selbst eine Art „Befreiung“ herbeizuführen, da es in den Jahren der NS-Diktatur wichtige Exponenten der Kinematographie nicht nur aus Österreich, sondern sogar aus der ganzen Welt emigrieren ließ (meist in die USA).
Wir sprechen, um nur einige zu nennen, von Filmemachern vom Kaliber eines Billy Wilders, Fritz Langs, Fred Zinnemans oder Otto Premingers. Nach ihren ersten Schritten in Österreich haben sich diese Filmemacher in der Folge international etabliert und werden zu Recht als wahre Säulen der gesamten? Filmgeschichte eingestuft.
Und in Österreich, was ist dort in der Zwischenzeit passiert? Wenn wir in Deutschland noch die Regisseurin Leni Riefenstahl – von Anfang an im Dienste des Führers – zu den Großen dieser Zeit zählen können, so erlebte Österreich, was die Filmproduktion betrifft, leider eine Phase der Pattsituation. Wenig relevante Filme und einer knappe Anzahl von Regisseuren mit stark eingeschränkter kreativer Freiheit. Diese „Krise“ des österreichischen Films wurde nach Meinung vieler in der Tat nie wirklich überstanden. Zumindest was das Image betrifft, das dieses Kino im internationalen Bereich hat.
Wenn wir heute an eine Kinematographie wie den österreichischen Film denken, kommt uns abgesehen von Namen wie Michael Haneke, Ulrich Seidl (letzterer genießt in Italien jedoch derzeit keinen ausreichenden Verleih) oder Jessica Hausner – sofort die Filmsaga, die der Prinzessin (und späteren Kaiserin) Sissi gewidmete ist, in den Sinn. Zu dieser Saga gehören die Spielfilme Sissi (1955), Sissi, die junge Kaiserin (1956) und Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin (1957), alle unter der Regie von Ernst Marischka – und mit der großen (und der historischen Sissi sehr ähnlichen!) Romy Schneider in der Hauptrolle. Diese geglückten Produktionen, die eindeutig auf eine internationale Reichweite ausgelegt waren, gehören zu den bekanntesten, die wir vom Kino dieses Landes kennen.
Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man viele Talente, die im Laufe der Jahrzehnte wichtige Beiträge zur siebten lokalen Kunst geleistet haben, von denen viele auch nach der verhängnisvollen Diktatur außerhalb der nationalen Grenzen agieren konnten.
Alles sehr interessant, zweifellos. Es ist nur schade, dass der österreichische Film trotz allem nie die Aufmerksamkeit bekommen hat, die er verdient hätte. Nach einem kurzen Überblick können wir (irrtümlicherweise?) sagen, dass der österreichische Film trotz der Vielzahl gültiger Produkte allzu oft als eine Art „Subjektkino“ der viel breiteren deutschen Kinematographie angesehen wird. Bizarr. Man denke nur daran, dass es von den Ursprüngen des Filmes bis heute viele interessante Überraschungen in diesem Bereich gegeben hat. Man muss sie nur entdecken wollen.